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Wenn Mohnblumen blühen [IC, TG for entry]

A staging-point for declarations of war and other major diplomatic events. [In character]
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Dritte Demokratische Republik
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Wenn Mohnblumen blühen [IC, TG for entry]

Postby Dritte Demokratische Republik » Wed Nov 25, 2015 2:28 am

Wenn Mohnblumen blühen
OOC | Die Karte


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Postby Dritte Demokratische Republik » Wed Nov 25, 2015 2:32 am

Stadtzentrum
Mähren, Schlesien
0000 Uhr, 25. Dezember, 1919


”Die Unterjochung Schlesiens wird heute beendet. Heute ist der Anfang vom Ende dieser ungerechten Unterwerfung. Heute feiern wir als freies Volk Weihnachten.”
- Leonard Köpfer, Anführer der “Schlesischen Welle”


Heiligabend war jetzt zu Ende. Die Geschenke waren ausgepackt, Weihnachtslieder wurden gesungen und von der Bibel wurde ein Ausschnitt vorgelesen. Für fast alle Schlesier, arm oder reich, war das so. Im Stadtzentrum leuchtete ein bunt geschmückter Tannenbaum, der hoch in den dunklen Himmel emporragte. In ihrem Schatten spielten malvische Soldaten, die das Pech hatten um diese Zeit Wache halten zu müssen, Fussball. Doch sie waren nötig. Schon bevor das Ende des Grossen Krieges in Europa fingen die Unruhen an. Auf dem Land führten ehemalige Frontsoldaten, Arbeiter und Bauern einen zunehmend aggressiven Guerrillakrieg. Unter den sogenannten “Wellenkämpfer” befanden sich Mitglieder aller Gesellschaftsschichten- Arbeiter, Bauern, Bourgeoisie und auch einzelne einflussreiche Eliten. Sie hatten alle ein Ziel: die Befreiung Schlesiens von der malvischen Herrschaft.

Leonard Köpfer, ehemaliger Gelehrter, Armeeoffizier und jetzt Rebellenführer hustete leise. Bisher waren ihre Angriffe nur auf kleine, relativ ungeschützte Patrouillen, Warenlager und Banken gerichtet und bis jetzt hielten viele in Malva sie für nur eine unwichtige, kriminelle Bande. Das hatte er bewusst ausgenutzt, um im Hintergrund die Macht der Welle auszubauen. Die Miliz wuchs schnell in den letzten drei Jahren; jetzt hatte sie schon über 20,000 Kämpfer und weitere 30,000 Mitglieder/Helfer. Dazu kam die Unterstützung vom einheimischen Volk, dass satt war mit dem malvischen Kaiser. Unmögliche Arbeitsstunden und Produktionsquoten, dauernde Kriegsrationierung, tausende Tote in einem sowieso unbeliebten Krieg, mangel an politische Freiheiten und die unentbehrliche Diskriminierung von “nicht-Malver” führten alle zum Wachstum seiner Welle.

Sie waren gut bewaffnet. Häufige Plünderungen von Armeetrains und Munitionslager versorgte die Miliz mit genug Blei um eine Revolution zu starten. Und das wollten sie auch. Köpfer spähte seinen Männern nach, als diese sich wie geplant heimlich in die Stadt einschleusten. Mähren war keine grosse Stadt- es hatte nur 30,000 Einwohner. Dennoch war es ein strategisch wichtiger Ort im Süden des Landes, das fast alle Gebiete in der südlichen Hälfte verbindete. Die Einnahme dieser Stadt war sein wichtigster Ziel: von hier aus sollte die Schlesische Revolution sich wie eine mächtige, unaufhaltsambare Welle das ganze Land mitreissen.

Die Militärgarnison und -Flughafen wurden bald umzingelt. Noch wusste der Feind nicht, hoffentlich nicht, was sie vorhatten. In der Stadt beobachteten die Wellenkämpfer die sorgenfreie Bewegungen der malvischen Wachen. Schon unter ihrem Besitz waren wichtige Brücken, die den Übergang über der Angel und dem Goldfluss erlaubten. Schwarzgekleidete, bewaffnete Männer (und auch Frauen) standen auch im Bahnhof und in Medien-, Telefen- und Nachrichtenzentralen herum. Das Polizeihauptquartier war auch umzingelt.

Köpfer warf ein Blick auf seine Uhr. Zehn vor Eins, in zehn Minuten würde es anfangen. Der Tannenduft lag immer noch in der Luft, noch für zehn Minuten konnte Schlesien den Frieden geniessen. Der Himmel war stark bewölkt und deckte den verräterischen Mondschein ab. Gott (an dem Köpfer seit seinen Erlebnissen an der Front nicht mehr glaubte) schien mit der Welle zu sein.

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United North Malva
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Postby United North Malva » Tue Dec 08, 2015 4:18 pm

Neu Melsa, ein Tag nach dem Angriff

"Wie eine Schlange schlichen sie sich an, in der schwärze der Nacht, unerkannt. Und mit einem einzigen Biss wurden unsere Verteidigung zerschlagen. Es gab kein entkommen."
- Wache die den Angriff überlebte.

Es war ein harter Tag für General Michael Blenn, nach dem ganzen Stress am heutigen Tag musste er jetzt auch noch zu einer dieser langweiligen Besprechungen in dennen es sowieso immer nur darum geht wie wir aus Schlesien noch mehr rausholen können. Doch diesmal war es anders, Blenn wurde beauftragt Truppen in den Krieg zu führen, in einem Krieg im eigenen Land. Es wunderte ihn aber nicht lange das Schlesien rebellierte, er hatte sogar ein wenig mitleid mit ihnen, ständig nur ausgebeutet. Aber das tat jetzt nichts zur Sache er musste seine Pflicht erfüllen, seine Pflicht mit einer Division 10.000 Männer stark nach Schlesien zu reisen und die Rebellen zu vernichten.
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Postby Dritte Demokratische Republik » Thu Dec 10, 2015 6:45 am

Wellen-Hauptquartier
Mähren, Schlesien
27. Dezember, 1919, Tag 3


Köpfer trat im Besprechungsraum ein. Der Wellenführer war, verglichen mit den Männern, die sich im Zimmer versammelt hatten, klein. Im ersten Anblick, besonders jetzt, sah er als “Grosser Feldherr” oder “Revolutionär” etwas lächerlich aus. Doch wenn man mit ihm sprach und ihn ins Gesicht schaute, würde man den langen Narben sehen, der seine Stirn durchschnitt. An seiner rechten Hand hatte er ein Zeigefinger zu wenig und, kannte man ihn gut genug, würde man wissen das er noch eine längere und lebensgefährlichere Verletzung am Bauch hatte. Seine ruhige, angenehme Stimme verriet nichts vieles über ihn, doch oft konnte man in den Schatten seiner Augen erkennen, das dieser Mann schreckliches gesehen und durchgemacht hatte.

Die Männer, die sich im Raum befanden, kannten ihn (fast alle zumindest) seit Langem schon. Sie wussten, dass diese alle Symbole eines sinnlosen Krieges waren; viele von ihnen trugen ähnliche Narben. Die Meisten hatten auch unter ihn als Unteroffizier oder einfacher Soldat gedient, und wussten, was er durchgemacht hatte- manche hatten ihn sogar das Leben zu verdanken. Trotz der offensichtlichen Tatsache, dass Schlesische Regimenter hauptsächlich als Kanonenfutter für die feindliche Artillerie benutzt wurden, und in dieser Weise unmöglich hohe Verluste hinnehmen mussten, hielt Köpfer seine Ehre hoch und diente Malva mit aussergewöhnlicher Tapferkeit auf dem Schlachtfeld. Das hatte sogar die malvische Führung eingesehen, als sie ihn das Eiserne Kreuz verliehen- und es schnell wieder entzogen, nachdem fast sein ganzes Infanteriebataillon desertierte.

Doch diese Entschiedung traf er nicht Augenblicklich. Nein, bis er von der Front zurückkehrte war war er ein dickköpfiger, fanatischer Patriot der Malva liebte. Zu Hause wieder angekommen musste er sich das Leiden seiner Familie, Freunde und ganze schlesische Gesellschaft überhaupt ansehen, während in den korrupten Generalstäben wie verrückt auf kosten ihrer Untertanen gefeiert wurde. Seine Protestbriefe an seinen Vorgesetzten wurden nicht beantwortet, und als er dann Zeuge einer gewalttätigen Niederwalzung einer friedlichen Demonstration sein musste traf er endlich die Entscheidung. Nach wochenlanger Planung verschwand die ganze Bataillon samt Munition und Waffen. Diese würden den Kern seiner neuen Freiheitsbewegung bilden. Nur die Zeit diktierte, wann er endlich zuschlagen würde.

Und dieser Moment ist gekommen dachte Leonard Köpfer, als seine Männer ihn grüssten. Über einem runden Tisch im Zentrum des Zimmers wurde eine Karte von Schlesien und Malva gelegt. Ein grosser, muskulöser Mann namens Heinrich Euler fing enthusiastisch zu reden; er war der Vizekommandant und war für militärische Operationen zuständig, während Köpfer die ganze Organisation führte.

“Die relativgesehen erfolgreiche Befreiung Mährens hat uns erlaubt, andere Grossstädte anzugreifen… gestern konnten wir erfolgreich Jonhom und Ardmagh einnehmen. Weitere strategisch wichtige Dörfer im Flachland haben wir auch eingenommen. Nach der Zerstörung von der Garnison in Mähren müssen wir nur mit bewaffneten Polizeiverbänden rechnen, bis jetzt zumindest.”

“Wenn die Nacht einbricht sollen wir Silingen und Freudstadt besetzt haben, und hoffentlich auch noch zwei wichtige Dörfer hier in den Diamanthöhen.”

Er zeigte auf die Karte. “Bombenanschläge in Lugier und Breslau haben auch wie geplant stattgefunden, hoffentlich verzögert es den malvischen Vergeltungsversuch. Doch wir wissen von Agenten in Malva dass Malva schnell reagiert hat; angeblich wird ein ’Straftrupp’ in Puraun jetzt bereitgestellt, mindestens in Brigadestärke.”

Der Führer tappte auf den Sachsensee. “Haben wir genug Zeit, die Eulerlinie aufzubauen?” fragte er. Damit meinte er die geplante Verteidigungslinie entlang den Ost und Westflüssen die das Land entzwei teilte. Sie war ein natürliches Hindernis, dass Köpfer unbedingt brauchte, um genug Zeit zu gewinnen, damit er eine ‘Volksmiliz’ aufstellen konnte.

“Es kommt darauf an, wie schnell wir Silingen einnehmen- das ist jetzt absolut kritisch.” antwortete Euler. “Die Teutonenstrasse wird von dem Feind gut bewacht, da bleibt uns wirklich nur diesen Weg offen. Leider hat die Garnison in Mähren ihre eigenen Kampfflugzeuge zersprengt, bevor wir sie erbeuten konnten, daher ist Luftunterstützung in nächster Zeit ausgeschlossen. Aber wir haben doch mehrere funktionierende Fliegerabwehrkanonen erbeutet. Falls dieser Straftrupp zu rasch heranrückt, werden wir ihre Strassen, Brücken und Eisenbahnlinien zersprengen, wenn nötig auch ein paar Ablenkungsanschläge verüben. Die Böhmen-Brigade ist gut darauf vorbereitet.”

“Schön.” meinte Köpfer. Wenn der Aufstand nicht gleich regelrecht zerquetscht wird, wird es ein langer, blutiger Krieg… dachte er. Und da können wir immer noch nicht sicher sein, das daraus ein Sieg wird. Ist das, was ich hier tue, richtig? fragte er sich selbst- ein bisschen Spät für solche Gedanken.

Silingen, Schlesien
27. Dezember, 1919, Tag 3


Die Stadt Silingen liegt an der ‘Kreuzung’ zwischen dem Teutates und dem Goldfluss, und liegt zudem noch an der Kreuzung zwischen der Westküste und Köpfer’s de facto Hauptstadt, Mähren. Um die Diamanthöhen angreifen zu können, mussten sie die Stadt erobern. Schon seit vorgestern wurde in der Stadt erbittert gekämpft. Bis jetzt hielten die Verteidiger es aus, doch mit der Ankunft der Schwarzen Wellen-Bataillon wurde ihre Situation etwas verzweifelter. Die Einheit war Köpfer’s Elite und bestand hauptsächlich aus seinem ehemaligen Frontbataillon.

Kampferfahren und bestens geführt, die Schwarze Bataillon war die Einheit, zu dessen Niveau alle anderen Einheiten trainieren sollten. In der Stadt eroberten sie schnellstens eine wichtige Brücke, die den Teutates überspannte: so konnten die Wellenkämpfer die starken Verteidigungsstellungen der feindlichen Soldaten umgehen und aus ihren Flanken angreifen. Zögernd zogen diese sich zurück als die etwas schlechter bewaffneten Miliztruppen vorpreschten. Sie liessen ein Chaos zurück. Dutzende Tote, hauptsächlich militärisch schlecht ausgebildete Wellenkämpfer, lagen auf den Strassen; noch doppelt so viele Verwundete schrien verzweifelt um Hilfe. Doch dies war erst der Anfang.
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Postby United North Malva » Sat Dec 12, 2015 3:51 am

MG Nester
Teutonenstr, Schlesien
29. Dezember, 1919


Blenn betrachtete nachdenklich wie die MMG 1915 (Malver Maschinen Gewehr) in die MG Nester am Straßenrand platziert wurden, er hatte diese Dinger schon oft genug im großen Krieg in Aktion gesehen um zu wissen das sie einer der tötlichsten Waffen am Schlachtfeld waren. Die drei Strassen die von Ardmagh, Silingen und Mähren wegführten waren nun alle vermint und mit Wachen bestückt. In Lugier wurde immer noch an der neuen Militärbasis gearbeitet, sogar einen kleinen Flugplatz wollen sie errichten. Schon bald würden Bombenangriffe auf den Feind starten.

Silingen war fürs erste verloren, er hatte den dortigen Truppen den sofortig rückzug befohlen. Doch er hatte einen Plan, Überlebende aus der Stadt berichteten ihn das ein Elitetrupp aus ehemaligen Frontsoldaten an den Kämpfen beteiligt waren. Und er wusste was jeden noch so standhaften Veteranen zur Verzweiflung bringen würde. Giftgas, wenn der Wind richtig steht würden sie in ein paar Tagen beginnen können, doch bis dahin würden sie nicht untätig bleiben. Im Verbotenen Wald würden ein Bataillon mit Booten unentdeckt landen und von dort aus in Jonhom einmarschieren. Sie werden vielleicht ein Monat ausharren Verteidigungsanlagen aufbauen und Späher aussenden um die gegnerischen Stellungen auszumachen. Die letzten Schlachten sahen nicht gut für uns aus, dennoch wurden die Feinde von einem Haufen alter Veteranen regiert die sich nach Freiheit sehnen und durch den den großen Krieg voreingenommen waren. Und genau das würde er sich zu Nutze machen. Er würde ihnen das geben was sie wollten Taktiken mit dennen sie vertraut waren, Giftgas, MG Nester vielleicht sogar Schützengräben er würde sie in Sicherheit wiegen nur um dan zuzuschlagen. Er hatte eine Taktik ausgearbeitet die es so vorher nicht gegeben hatte, er musste nur abwarten...
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Postby Dritte Demokratische Republik » Mon Dec 14, 2015 6:57 am

Goldstrasse, Schlesien
30. Dezember, 1919


Es war kalt. Draussen häufte sich der Schnee auf; desto weiter Süden sie fuhren, desto höher wurde der Schnee. Rechts und links erschienen immer häufiger Hügeln und Bergen, deren Spitzen in den dunklen Himmel hochragten. Die Soldaten, die in den 20-Lastwagen-starken Kolonne sassen, hatten sich schon längst an das Klima gewöhnt. Im zweiten Wagen sass General Euler, der Vizekommandant der Welle. Vor sich hatte er eine Karte ausgebreitet, die er nachdenklich betrachtete.

Diese verdammt listige Malver dachte er. Sein Blick wanderte nach Jonhom. Bis jetzt war die Welle überall auf der Offensive. Sie hatten die Unterstützung der Bevölkerung und somit war die Mitgliederzahl der Miliz schnell hochgewachsen. Der Süden wurde schnell unter ihrer Kontrolle gebracht und die Welle rollte jetzt schon auf die strategisch wichtige Diamanthöhen zu. Auf der Westküste und der Teutonenstrasse wurde auch heftig gekämpft; dort versuchte der zahlenmässig unterlegene Feind den Ansturm zu bremsen.

Doch die Offensive stockte; es stellte sich heraus, dass so ein Aufstand nicht ganz so leicht zu durchführen war. Nachdem fünf Tage ununterbrochen gekämpft wurde, wurde es mit der Munition schnell knapp. Das hatte Köpfer vorausgesehen und hatte deshalb schon vor dem Anfang des Aufstandes im Ausland um Hilfe gebeten- worauf sympathische Länder und Waffenschmuggler weltweit eingingen. Der Plan lautete so: Frachter und andere unauffällige Schiffe würden in internationalen Gewässern an Schlesien vorbeidampfen… unterwegs würden sie von schlesische Fischerboote begegnet werden und die Ladung würde dann so zurück nach Schlesien gebracht werden. So könnten sie die starke malvische Marine ausweichen; Problem war nur, dass ihre Ladungen stark auf Schusswaffen und Munition begrenzt waren. Trotzdem, besser als nichts.

Die Fracht würde dann zu einer kleinen Hafenstadt in den Südbergen gebracht werden, wo sie über Jonhom zu den Rebellen transportiert werden könnten. Und genau jetzt, wo sie dringend Nachschub brauchten, nahm der Feind auf hinterlistiger Weise Jonhom ein und schnitten somit Mähren von den Waffenlieferungen ab.

Das war ohne Zweifel ein meisterhafter Zug. Der Feind hatte unbemerkt, wahrscheinlich durch den Wald, ins Landesinnere geschlichen und entschloss sich dann für einen blitzkriegartigen Überfall auf die Stadt. Die bewaffnete Garnison war überrascht und wurde schnell überrumpelt, und der dortige Kommandant kapitulierte nach einen kurzen Feueraustausch. Hastig zusammengeworfene Einheiten versuchten mehrmals zu kontern, wurden aber mit hohen Verlusten zurückgeworfen. Desto länger Jonhom verloren blieb, desto schlimmer wurde die Lage. Köpfer entschied, die Schwarze Bataillon Richtung Süden zu schicken. Euler nahm persönlich das Kommando. Aus allen benachbarten Bereichen wurde Verstärkung geholt- die Nachricht vom Oberkommando was laut und klar: Jonhom musste, egal wie und auf welche Kosten, zurückerobert werden.

In der Ferne winkte ein einzelner Soldat auf sie zu und Euler befahl seinen Adjutanten, der den Wagen fuhr, anzuhalten. Der Soldat war von dem Aufklärungstrupp.

“Herr General, wir sind mit der 2. Angelbrigade in Kontakt gekommen!” rief er. “Die Malver haben sich auf der Strasse gut verschanzt, da kommen wir nicht durch!”

“Verstanden!” rief Euler zurück. Er wollte sowieso keinen Frontalangriff riskieren. “Rufen sie ihre Einheit zurück, wir werden den Goldfluss überqueren! Suchen Sie eine passende Stelle!”

Der Soldat war überrascht, salutierte jedoch und warf sich auf sein Motorrad. Er düste in die Ferne.

“Ist das nicht riskant?” fragte der Adjutant.

“Ich glaube nicht, dass sie genug Zeit gehabt hatten, sämtliche Brücken zu sprengen oder zu bewachen.” meinte Euler. “So können wir sie von der Flanke her angreifen, und das sollten wir auch tun. Wir sind die einzigste motorisierte Einheit, das sollten wir ausnutzen. Wenn wir Glück haben, können wir diese Malver überraschen.”

Mähren, Schlesien
31. Dezember, 1919


“… seit Jahrhunderte besetzten sie dieses Land, um uns auszubeuten, um uns als wirtschaftliche Sklaven auszunutzen! Schaut euch um…” Köpfer deutete um sich. Er stand auf einer hochgehobenen Bühne, damit die tausenden, die sich in der Stadt versammelt hatten, ihn sehen konnten. “Das alles haben wir mit unserem Blut geschöpft, und was haben wir als Belohnung gekriegt? Genug zu Essen, damit wir nicht vor Erschöpfung umgefallen sind, als wir ihre nächste Paläste bauen mussten!” Das Publikum schrie begeistert und gleichzeitig empört auf. Vor Köpfer, für alle sichtbar geordnet, waren etwa hundert gefangene- hauptsächlich malvische Offiziere und hochrangige Regierungsbeamte.

“Und dann, letzte Woche,” Köpfers Stimme wurde leise, gefährlich, “schossen sie auf unbewaffnete, friedlich protestierende Menschen- uns, sie schossen auf uns! Ohne Grund, auf blutiger, verrückter Weise haben sie unsere Frauen, unsere Kinder niedergemetzelt, jetzt frag ich euch: Was sollen wir mit ihnen machen?” Sein Publikum wurde verrückt, die Menschenmasse preschte sich vorwärts. Nur mit Mühe konnten die Wellenkämpfer, die für Ordnung sorgten, sie zurückhalten. Ein Schrei ging hoch, ein Ruf, und es wurde lauter und lauter als sich die versammelten Menschen allmählich beruhigten.

“TÖTET SIE! TÖTET SIE! TÖTET SIE!” Als würde er es nur ungern machen, nickte Köpfer. Wie geplant traten die Erschiessungstrupps vor, und die ersten Gefangenen wurden vor einer Wand gestellt. Die Zuschauer benahmen sich so, als wären sie bei einem höchst spannenden Fussballspiel; in ihren Reihen waren Reporter und ihre Fotografen, die den ganzen Verlauf aufmerksam beobachteten. Auf Kommando wurde geschossen. Die Leichen wurden schnell weggeräumt, und neue Gefangene hingestellt. Leonard Köpfer schaute weg. Er hielt nichts von solche Blutbäder, er hatte in seinem Leben genug gesehen, doch dies war leider nötig. Die Schlesische Revolutionswelle stand einer übermächtigen Streitkraft gegenüber und militärisch gesehen war der Krieg schwer zu gewinnen. Er wusste, dass dieses Ereignis in Malva Schlagzeilen machen würden; hoffentlich würde es dort genug Angst und Schrecken verbreiten, dass die Öffentlichkeit dort die Regierung zu einem Abzug aus Schlesien überzeugte. Ausserdem würden die Massen hier befriedigt sein, sie würden glauben, dass die Verantwortlichen für ihrer Demütigung jetzt der Gerechtigkeit überliefert waren.

Unaufhörlich floss das Blut an der Silvesternacht. Das Massaker von Mähren würde dauerhafte Risse zwischen den beiden Völkern erschaffen. Doch Köpfer wusste nicht, dass Malva etwas schlimmeres für ihn bereithatte. Obwohl er bewusst war, dass verbotene Waffen- unter anderem chemische- im Besitz der malvischen Streitkräfte waren, dachte er nicht daran, dass diese in Schlesien benutzt werden würde. Im grossen Krieg wurde sie mit verheerenden Effekte benutzt worden und im darauffolgenden Frieden wurde geeinigt, dass diese in Zukunft nicht zum Einsatz kommen würde. Daher waren die Wellenkämpfer schlecht gegen Giftgas geschützt. Gleichzeitig fertigten die feindlichen Pioniere den Bau der Militärbasis in Lugier; der Kampf um Schlesien würde in den nächsten Tagen schon einigermassen härter werden…

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United North Malva
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Postby United North Malva » Mon Dec 14, 2015 2:28 pm

Jonhom, Schlesien
30.Dezember, 1919


Oberstleutnant Neureiter stand auf der Dachterasse des Regierungsgebäudes Jonhoms, man hatte einen guten Ausblick auf die kleine Stadt, sie war wircklich schön der Baustill war genau passend für einen Ort nahe der Berge. "Zu schade das hier bald ein Blutbad stattfinden wird.", dachte er sich. Er hat sich nicht um diese Mission gerissen doch war er ein guter Freund von Blenn sein militärisches können er oft genug beweisen. Seine 250 Männer (die nicht die Straßen verteidigten) warteten auf den Einsatzbefehl, ein Agent in den Feindlichen Reihen hatte ihnen berichtet das das so genannte Schwarze Bataillon den Fluss überqueren wollte. Er hatte alles vorbereitet und würde hier oben dem Spektakel zusehen.

Die Feindlichen Soldaten waren überrascht als sie eine leere Stadt vorfanden. "Sie sind doch nicht so dumm und haben alle ihre Truppen auf der Straße.", sagte ein Soldat. "Das kann es nicht geben da steckt etwas dahinter", bemerkte ein zweiter. Nach wenigen Minuten beschloss dan der General einen kleinen Spähtrupp hineinzuschicken der nachsehen würde. "Seid vorsichtig und behaltet die Hausdächer im Auge.", mit diesen Worten machte der Spähtrupp auf den Weg.
Sie gingen leise zwischen den Häusern hindurch, alles war wie ausgestorben. Die stille war beängstigend irgendwo hier musste doch ein Malver sein oder? Oder hatten sie ihr Lager außerhalb der Stadt aufgeschlagen. Das musste es wohl sein den sie durchkemmten die Stadt sie schauten sogar in ein paar Häuser die strategisch gut lagen, doch sie konnten nicht einmal eine feindliche Patrone finden. Deshalb gingen sie wieder zurück. Doch als sie die Stadt verließen und sie gerade ins sichtfeld des Generals geritten hörte man mehrer Schüsse. Nacheinander ohne Zeit um reagieren zu können sanken die ausgesandten Späher zu Boden.
Diese Aktion hatte keinen großen militärischen Nutzen, mehr überbrachte sie eine Nachricht. Sie würden die Stadt halten, bis zum letzten Mann.

"Bringt mir die Karten der Stadt!", schrie Euler. Er hatte das ganze komplett falsch betrachtet, es führten drei Straßen zum Stadtzentrum die sich mit Maschinengewähren sehr gut hätten verteidigen lassen würden. Doch so dachte der feindliche Oberstleutnant nicht, und plötzlich bemerkte Euler die ganzen kleinen Gassen die er vorher für strategisch unwichtig hielt. Er wusste nun das wenn er die Stadt einnehmen wollte er mit allem gefasst sein musste. Von einem MG hinter der Ecke, Kreufeuer zwischen Scharfschützen bis zu Sprengsätzen an Hauswänden, alles war möglich.

Neue Militärbasis, Lugier
01.01.1920


Die Verteidigunsanlagen hielten die Welle langsam auf, der Diamantpass wurde an einer schmalen steilen Stelle gesprengt und der Weg darüber wurde unpassierbar und der Flugplatz wurde fertiggstellt. Bis jetzt lief alles nach Blenns Plan ab heute würden unser AEG G.V Bomber aus deutschem Lizenzbau die Bombardierung der Truppen nahe der Diamanthöhen beginnen, und in einer Woche würde das giftgas bereit stehen, ihre bis jetzt so schlechte Lage besserte sich langsam.
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Postby Dritte Demokratische Republik » Wed Dec 16, 2015 2:18 am

1km nördlich von Jonhom
Jonhom, Schlesien
1. Januar 1920


Maschinengewehre ratterten los, als die Veteranen der Schwarzen Bataillon auf die Stadt zuströmte. Der Feind war gut vorbereitet, das musste Euler einsehen, deshalb hatte er auch den Angriff auf das Neujahr verschoben. Vom Flachland waren in der Zwischenzeit mehrere Bauerneinheiten eingetroffen und mit deren Hilfe wollte Euler die Malver endlich aus Jonhom rauswerfen.

Der Kampf war bitter und brutal. Die malvische Einheit war technologisch gesehen besser ausgerüstet- nämlich mit leichten Mörsern, mit denen sie den Angriff der Schlesier schwer machte. Auf der Schlesischen Seite häuften sich die Verluste; mehr und mehr Soldaten wurden tot oder schwer verletzt von der Front zurückgebracht. Diese Männer würden trotzdem weiterkämpfen, das wusste Euler, den Tod kannten die Meisten hier intim und waren es gewöhnt. Doch wo waren die alliierten Bauernmilizen? Sie waren nirgends zu sehen.

General Euler konnte nicht wissen dass sein Bote, der die Nachricht mit dem Schlachtplan überbrachte, unterwegs von feindliche Patrouillen überfallen worden war. Durch die Geschicktheit ihrer Aufklärungstruppen wussten die Malver also genau wann, wie und wo der Angriff stattfinden würde, und schnitten gleichzeitig die Schwarze Bataillon von ihrer Unterstützung ab. Nur spät, zu spät, griffen die Bauern an. Bis dahin hatte Euler jedoch schon den Befehl zum Rückzug gegeben. 60 Mann lagen tot oder verletzt herum, weitere zwanzig waren in Gefangenschaft geraten. Jede Strasse, jede Gasse, jedes Haus und jedes Zimmer wurde bewacht oder war eine Falle. Alleine konnte die Schwarze Bataillon Jonhom nicht einnehmen, das stellte er fest.

Und das konnten die schlecht ausgebildeten Bauern auch nicht. Die erste Angriffswelle wurde zurückgeschlagen; jetzt konnten die Malver sich um die nächste kümmern, die von der anderen Seite der Stadt kam. Ruhig liessen sie zwei ganze Schützenkompanien den Goldfluss überqueren, und sprengten dann die Brücken. Im darauffolgenden Gemetzel wurden etwa hundert Schlesier getötet, weitere 80 gefangen genommen. Obwohl sie die malvischen Truppen im Verhältnis von 4:1 überlegen waren, zogen die Bauern sich am Ende des Tages auch zurück. Kontakt wurde endlich wieder zwischen den ihnen und Euler aufgenommen; wegen ihrer Verluste einigten sie sich, den nächsten Versuch auf vier Tage später, den 5. Januar, zu verschieben. Bis dahin würde mehr Verstärkung aus den benachbarten Gebieten eintreffen, und sie würden die Stadt umzingeln und belagern. Schliesslich würden sie die Stadt in einem gemeinsamen, gewaltsamen Vormarsch befreien.

Wellen-Hauptquartier
Mähren, Schlesien
2. Januar 1920


“…Losann, ihre Strassen und Eisenbahnstation ist euer Hauptziel. Nehmt alles mit, was uns nützlich sein kann, und zerstört alles andere. Sprengt Brücken, Eisenbahnlinien, Strassen, Regierungsgebäuden und sonst alles, was dem Feind militärisch helfen könnte… ja?” Köpfer, der gerade einen Telegramm für die Böhmenbrigade diktierte, schaute hoch. Ein junger Soldat vom Nachrichtendienst grüsste stramm und übergab den Rebellenführer ein Telegramm, eine Meldung von General Euler. Köpfers Miene wurde ernst.

“Euler konnte Jonhom nicht befreien. Er will bis zum Fünften warten. Das heisst, die Munition vom Süden wird nur in eine Woche ankommen.”

Ringsherum stöhnten seine Offiziere. Köpfer war auch enttäuscht, doch da war nichts zu machen. “Die Neujahrsoffensive wird trotzdem stattfinden.” Er wandte sich wieder an den Soldat vom Nachrichtendienst. “Richte General Euler aus, er soll schnellstens wieder nach Mähren kommen; die Schwarze wird nach Silingen beordert. Brigadegeneral Friedrich übernimmt das Kommando in Jonhom. Sagen sie ihm, er muss die neue Offensive führen, die am Fünften anfangen wird.”

“Jawohl.” Der Soldat wandte sich ab. Köpfer drehte sich zur Karte zurück. “Also, wie gesagt: Die Hinrichtungen an der Silvesternacht und die schnelle Verbreitung dieser Nachrichten hat uns viel an Unterstützung im Norden gebracht. Am Vierten Januar wird die Böhmenbrigade zuerst Losann, dass bis jetzt nur schlecht bewacht wird, einnehmen. Sie haben in den Gebirgen ein gutes Versteck, hoffentlich können sie die Stadt ein paar Tage lang behalten. Sie werden die malvische Versorgungslage aufhalten und malvische Einheiten anlocken und in einen Kampf verwickeln.

“Am nächsten Tag greifen die Posenbataillone Lugier an. Hauptziel ist der Flugplatz, wir haben sie schon mit genug Sprengstoff versorgt, um die Startbahn für einige Tage ausser Kraft zu setzen. Wenn sie das schaffen, kann die Offensive entlang der westlichen Küste unbehindert passieren.”

Die Teutonenstrasse war strengstens bewacht, der Diamantpass war jetzt unpassierbar. Köpfer besass keine ausgerüstete Pioniereinheiten, die den Weg in den nächsten Tagen da freimachen könnten, deshalb entschied er, den Angriffsschwerpunkt zur Westküstenstrasse zu verschieben. Bisher war diese Region nicht so besonders wichtig, doch jetzt mit dem Mangel an Waffen und Munition war die Hafenstadt Bälfast ein wichtiger Ziel geworden. Zivilfrachter, die Waffen für die Welle reinschmuggelten, könnten dort gut ankern.

Offensivoperationen würden in den nächsten paar Tagen eingestellt werden. Von der Teutonenstrasse und dem Diamantpass marschierten Milizeinheiten zur Front in Ardmagh. Zurückgelassene Soldaten bauten Verteidigungsanlagen auf und gruben Schützengräben aus. Die ganze Zeit lang mussten sie ein misstrauisches Blick in den Himmel richten, um die nervenden Bomber entkommen zu können. Mit ihren einzelnen 700-Kilo-Bomben schlugen sie noch nicht zu heftig an, doch dienten sie auch als Aufklärungsflugzeuge und dirigierten oft Artilleriefeuer auf die hilflose Bodentruppen.

Im Norden jedoch, immer noch unter der Kontrolle der malvischen Streitkräfte, bereiteten sich tausende Guerrillakämpfer für ihren Einsatz vor. Sie waren keine konventionelle Einheiten; ihre Aufgabe war, in den ‘besetzten Gebieten’ schnell, unvorhersehbare und überraschende Überfälle auf schlecht geschützte Ziele durchzuführen. Für die Neujahrsoffensive wollten sie gleich zwei grosse Operationen durchführen, um die Aufmerksamkeit von der Front im Süden abzulenken und die malvische Kriegsführung zu erschweren. In den Bergen versteckten sie sich und ihre Waffen vorerst einmal; plötzlich würden sie zuschlagen, und wenn die Schlacht schwierig wurde, würden sie wieder in die Umgebung, das Gebirge, verschwinden.
Last edited by Dritte Demokratische Republik on Wed Dec 16, 2015 2:18 am, edited 1 time in total.

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Postby United North Malva » Fri Dec 18, 2015 3:57 pm

Jonhom, Schlesien
2. Januar 1920


Trotz der Erfolge des gestrigen Tages stand es um die Verteidiger schlecht, von den Gefangenen erfuhr Neureiter das die Welle Jonhom um jeden Preis zurückhaben wollte. Die Munition würde wohl auch nicht für ewig halten. Sie konnten zwar alle Brücken und Straßen in die Stadt sprengen doch das würde die Feinde wohl nicht besonders stören da der Fluss zugefroren und sicher passierbar war. Er musste eine Lösung finden und das schnell. Hoffentlich würde bald Verstärkung eintreffen.
"Herr Oberstleutnant sie haben mich gerufen?" sprach ein Soldat der sich um die Gefangenen kümmerte.
"Jawohl es geht um die Gefangenen. Wir haben alles von ihnen erfahren sie haben keinen Nutzen mehr für uns. Erschie..... ,nein erhängt sie vor der Stadt wir müssen die Munition sparen." antwortet Neureiter.
Der Soldat nickte nur und machte sich auf den Weg.

Breslau, Schlesien
4. Januar 1920
9:00


Heute fand das erste Schlesische Krisen-treffen statt. Als Leitender General des Malvischen Heeres in dieser Angelegenheit musste Blenn anwesend sein. Er hasste solche Besprechungen, doch noch mehr hasste er es wenn ihm irgendwelche kampfunerfahrene Politiker versuchten ihm Vorschriften zu machen. Er regelte alles gerne auf seine eigene Weise. Auf dem Weg zum Besprechungssaal kam aber etwas dazwischen, ein Berichterstatter erzählte ihm von einem Vorfall am Flugplatz. Wellenkämpfer sprengten einige Hanger in die Luft, insgesamt wurden 14 Flugzeuge zerstört und 20 Wachen getötet, die Wachen konnten die Militärbasis alarmieren und den Angreifern den weg abschneiden. Perfektes Timing dachte Blenn. "Wir nehmen sofort den Zug nach Lugier, Beeilung!" rief Blenn mit ernster stimme.

Bahnstation
Losann, Schlesien
4. Januar 1920
12:00


Der nächste Zug nach Lugier würde erst um 14:00 Uhr eintreffen doch als als Blenn die bewaffneten Männer durch den Haupteingang kommen sah wusste er das dies wohl nicht passieren würde. Er konnte die Männer keiner ihm bekannten malvische Einheiten zuordnen, das musste bedeuten das sie Wellen Kämpfer sind. Wellenkämpfer?! Hier in Losann? er konnte sich das nicht erklären doch eins stand fest er musste hier raus. In der Unruhe die entstand verlor er die zwei wachen die ihn begleiteten aus den Augen, vielleicht wurden sie schon entdeckt kam ihn in denn Sinn. Er schaffte es durch einen der Nebeneingänge zu fliehen, er blickte zur Stadthalle auf der schon die Fahne der Revolution wehte. Ein Mann griff ihn beim Arm er war einer der Welle, er war groß und stark und Blenn brauchte es gar nicht erst zu versuchen sich aus seinem griff zu befreien. "Wir haben einige Fragen an sie" sprach er. Blenn hatte heute normale Kleidung an, vielleicht würden sie ihn nicht erkennen...

Rüstungsfabrik
Ristred, Malva
5. Januar 1920


Ferdinand Blitz betrachtet aufgeregt die Produktion eines Motors in einer Fabrik nahe Ristreds dem Herz der Rüstungsindustrie Malvas. Der Panzerwagen zu dem dieser Motor gehörte war sein Lebenswerk, zusammen mit seinem Kameraden General Blenn hatte er den Konstruktionsplan und den Prototypen ausgearbeitet. Sie nannten ihn den Blenn-Blitz Kampfwagen Mk. I, oder kurz BBKW I. Er kannte Blenn aus alten Zeiten damals im großen Krieg als er noch Oberstleutnant war hatte er unter Blenn als Pionier gedient nach dem Krieg blieben sie immer noch in Kontakt und Blenn kam ihn sogar manchmal in Marillenburg (seiner Heimatstadt) besuchen. Er schien großes Interesse an seiner technischen Begabungen zu haben und nach einigen arbeitsreichen Nächten konnten sie ihre Idee endlich vortragen, und diese traf glücklicherweise auf Begeisterung. Diese Panzer wurden für den Kampf gegen Infanterie kreiert und würde auch bald als solcher eingesetzt werden. Ein Test Trupp bestehen aus 20 Panzern wurde bereits nach Schlesien geschickt um dort gegen die Rebellen zu kämpfen. Das Panzerpersonal sind allesamt unerfahren doch der alleinige Anblick dieser Dinger dürfte neu rekrutierten Soldaten in Angst und Schrecken versetzten. Er würde in die Geschichte eingehen als der Mann der geholfen hatte Malva zum Sieg zu führen, und er freute sich darauf.

Posen, Schlesien
5. Januar 1920


Es ist kalt draußen die Soldaten sind gerade in der Stadt, die meisten bringen Briefe zum Postamt. Sie würden das Giftgas nach Lugier bringen und dort Operation P starten, begleitet wurden sie von einer Kompanie Pioniere die die kleine Verstärkung bildet die Lugier zur Verfügung gestellt wurde, sie fuhren in LKW's hinter unseren Panzern nach.

"Oberfeldwebel, es gibt neue Befehle aus Malva!", berichtete ihm sein Funker.
"Welche?"
"Der Angriff wird verschoben, Losann wird besetzt und General Blenn befindet sich möglicherweise dort in Gefangenschaft."
"Na gut geben sie den anderen bescheid, wir fahren in 2 Stunden Richtung Losann."
"Jawohl".
Der Funker salutierte und ging davon.
Das heißt nichts gutes, was wollen diese Rebellen nur in Lossan? Diesen Gedanken konnte er nicht mehr aus seinem Kopf verbannen, er würde sich wohl die ganze Fahrt darüber den Kopf zerbrechen.
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Postby Dritte Demokratische Republik » Sat Dec 19, 2015 6:35 am

Die Neujahresoffensive



Jonhom, Schlesien
5. Januar 1920


Vom Aussehen und Charakter her war General Anderson Friedrich wiederum das Gegenteil von General Euler. Er war klein, sprach leise und war dumm. Wirklich dumm. Mancher Soldat wunderten sich, wieso er überhaupt Generaloffizier war, denn ihrer Meinung nach passte er in die Küche mit den Frauen, wo er wenig Schaden anrichten konnte. Die ranghöchsten wussten aber, was ihn von den anderen unterscheidet: er war Köpfer fast blindlings treu und gehorsam (wie ein Hund, sagten manche), und himmelte den Anführer an. Zudem kam noch seine aussergewöhnliche, fast verrückte Tapferkeit (oder war es nur Dummheit?). Eines stellte Köpfer schnell fest: Gab man Friedrich eine Aufgabe, und so lange es nicht allzu kompliziert war, würde er es erledigen, egal auf welche Kosten. Unbestechlich und treu, manchmal konnte man auch so einen kompletten Idiot nützen.

So war es für die Schlacht um Jonhom. Die versammelten Truppen waren insgesamt fast 4,000 Mann stark und waren den Verteidigern im Verhältnis von 16:1 überlegen (was sie natürlich nicht wussten). Diesmal hatten sie auch ihre eigenen Mörser dabei, mit denen sie die Stadt zu Trümmern bombardierten. Nicht, dass das die Malver besonders beschädigte: diese konnten dank dem Beschuss gute Verteidigungsstellen finden. Am Morgen vom 5. Januar fing der Angriff wie geplant an, von allen Seiten marschierten die Miliztruppen in die Stadt ein. Dort erwarteten ihnen wie an der Woche zuvor überall Kugeln, Explosionen und klug gebastelte Fallen an jeder Strasse und Gasse. Die Malver waren kampfbereit, hatten sich zu den Vorräten und dem Zeughaus der Stadt geholfen.

Die Bauern (es waren am hauptsächlich Bauern) wurden Reihe nach Reihe in den Kampf geworfen und wurden dann schnell von den malvischen Gewehren niedergemäht. Reihe nach Reihe fiel, als diese versuchten, in der halbwegs zerstörten Stadt voranzukommen; wieder und wieder wurden sie aus dem Hinterhalt beschossen. Der Kampfgeist der Kämpfer war am Boden, doch Friedrich gab nie nach und liess ihnen keine Ruhe. Mit hochrotem Gesicht stürzte er im Galopp an die Front und befahl seinen Kompanieoffizieren, diejenigen zu erschiessen, die nicht weiterkämpfen wollten. Als Beispiel erschoss er selbst einen Hauptmann, dessen Kompanie wegen Deserteure nur glatte zwei Züge stark waren. Doch das musste Friedrich nicht machen, denn bald danach eroberten sie die Polizeistation, wo ihnen hundert Leichen erwarteten. Allesamt kalt hingerichtet, jeder einzelne Gefangene. Die Bauern wurden fast verrückt vor Wut. Der Angriff verlief weiter, die Verluste häuften sich wieder mal an. Kleiner und kleiner wurde das Gebiet, das von den Malvern- bestimmt eine Eliteeinheit- gehalten wurde, doch der Feind kämpfte erbittert weiter. Auf dem Boden lagen viel zu viele Verwundeten, die Friedrich’s Sanitätstruppen helfen konnten, und sie erfroren, von ihren Kameraden hinterlassen, im eiskalten Schnee.

Es war verrückt. Als endlich der malvische Kommandeur mit der weissen Flagge und seine letzten überlebenden 20 Soldaten herauskam, lagen über ein Tausend Wellenkämpfer Tod oder verletzt auf dem Schlachtfeld. Ein Viertel der Originalstärke wurde von 250 belagerten Soldaten zerstört. Darunter auch mehrere hunderte Zivilisten, die das Unglück hatten, in das Gefecht geraten zu müssen. Die Wut der Bauern kannten keine Grenzen, so schockiert waren sie wegen der Hinrichtung ihrer Kameraden. Den ganzen Tag lang robbten sie durch die Stadt, um malvische Überlebende zu finden, die sie dann brutal zu Tode schlachteten. Friedrich hielt sie nicht auf. Er musste sich um die feindliche Verstärkung kümmern, die sich am Rande des Waldes versammelt hatten. Sein Kampf war noch nicht vorüber.


Losann, Schlesien
5. Januar 1920


Am Tag davor…

Der stark gebaute Wellenkämpfer hielt General Blenn mit einem eisernen Griff fest. Irgendetwas gefiel ihm an diesen Zivilisten nicht. Der Milizsoldat hatte früher in den malvischen Reserven gedient, er wusste nur zu gut wie sich malvische Offiziere verhielten. Sein Gang, seine Körperhaltung war die eines erfahrenen Kriegers. Er war ordentlich rasiert, seine Kleider waren glatt gebügelt, und er starrte ihn mit unerschrockenen, ruhigen Augen an. Obwohl ringsherum Gebäude brannten, Schüsse ertönten und Menschen weinten.

Wahrscheinlich ein ehemaliger Offizier, mit seinem Alter. Oder einfach ausser Dienst? Na, vielleicht wusste er etwas, vom Militär war er bestimmt. Vielleicht sogar hier zu Hause, ein möglicher Kollaborateur. Seine Hilfe könnte die Welle gebrauchen. Mit gezogener Pistole deutete er Blenn an, ihn vorauszugehen. Eine laute Explosion erschütterte die Strasse, die Pionierabteilung hatte wahrscheinlich gerade die Eisenbahnlinien zersprengt. Überall rannten bewaffnete Wellenkämpfer scheinbar betrunken herum, schossen, legten Feuer und erschlugen scheinbar wahllos alles und allen, was ihnen in die Hände fielen. Doch verrückte Gangster waren sie nicht: das war ein höchstpersönlicher Befehl von Leonard Köpfer. Die Stadt wurde regelrecht geplündert; Waffen, Munition, wichtige Dokumente und Gefangene wurden auf Lastwagen, Kutschen, Pferden in ihren Verstecken in den Gebirgen gebracht.

Der Soldat brachte Blenn in ein alleinstehendes Haus, anscheinend das einzigste in der Stadt, das nicht beschossen worden war. Zwei weitere Wellenkämpfer durchsuchten den General. Ihm wurden seine Papiere entnommen; beim ersten Blick schauten die Soldaten überrascht hoch. Der grosse Soldat, der ihn hielt, konnte es auch nicht fassen. War es möglich? Hatte er gerade einen Generalen erbeutet? Schnell wurde ein Oberst aus dem Hause geholt, aufgeregt berichteten sie ihm von dem Mann in Zivil. Der Oberst war jedoch weniger begeistert, der war ja wahrscheinlich nicht echt. Nichtsdestotrotz gab er Blenn als Bewacher vier seiner persönlichen Leibwächter mit dem Befehl, dass er nicht zu verletzten war- nicht ernsthaft, zumindest. Er wurde zuerst einmal im Keller eingeschlossen, gerade waren seine Hände voll.

Jetzt…

Am nächsten Morgen wurde Blenn in einen Lastwagen gezerrt. Seine vier Wächter stiegen mit ein, dazu kam noch ein dunkelhäutiger Offizier, der Blenn während der Fahrt vernehmen würde. Er war erschöpft; die ganze Nacht lang musste er von der Strasse gepflückte, ‘verdächtige’ Menschen befragen. Dennoch würde er seine Arbeit so gut wie möglich tun. Er musterte Blenn, lehnte vorwärts und fragte: “General Blenn, Befehlshaber der malvischen Streitkräfte in Schlesien?”

Draussen brannte Losann. Ein brutaler Häuserkampf entwickelte sich in der nördlichen Stadthälfte wo malvische Verstärkungstruppen versuchten, die Wellenkämpfer zurückzurollen. Trotz der zunehmenden Feuerkraft der Feinde blieben die etwa 3,000-starke Böhmenbrigade an ihre Verteidigungsstellen und hielten den Ansturm trotzig aus. An der südlichen Hälfte der Stadt erwartete ihnen jedoch eine eiskalte Überraschung.

“WAS ZUM TEUFEL IST DAS?” schrie ein Soldat. Gleichzeitig ratterte sein MG los, in zweihundert Meter Entfernung warfen ein Dutzend malvische Truppen sich auf den Boden. Mit ihren Gewehren erwiderten sie das Feuer, Erde wurde vor ihn hochgeschleudert. Doch der MG-Schütze hatte seine Augen in die Ferne gerichtet, wo ein graues Monster erschienen war. Langsam rollte es auf seinen Schützengraben zu, unaufhörlich feuerten sechs Maschinengewehre auf die fassungslose Wellenkämpfer. Der schlesische Kugelhagel kratzte hilflos an der Lackierung. Selbst die Offiziere wussten nicht, was zu tun war; schwere Waffen besassen sie nicht, Artillerie und Mörser hatten sie, konnten sie nicht mitbringen. Granaten würden wahrscheinlich effektiver sein, doch kaum ein Wellenkämpfer hatte den Mut, sich dieser Bestie entgegenzutreten. Als der Kommandant diese Nachricht bekam, befahl er gleich den Rückzug aus der Stadt. Er wollte eigentlich noch zwei Tage aushalten, doch mit dem Einsatz der Panzer hatten sie nicht gerechnet. Trotzdem war es keine komplette Katastrophe, denn sie hatten ja fast zwei Tage lang den malvischen Versorgungsnetzwerk angehalten und hatten genug Schaden angerichtet, das sich nicht so schnell reparieren lassen würde. Chaotisch flohen sie zurück in die Berge. Manche versteckten ihre Waffen, zogen Zivilkleider an und verschwanden in die einheimische Bevölkerung rein.

Eigentlich wusste Köpfer und sein Oberkommando schon von den neuen Kampfpanzern, doch er hatte diese für nutzlos gehalten. Besonders bei diesem Wetter würden Motor und andere mechanische Ausfälle nicht selten sein- das war bei anderen Fahrzeugen auch so- und ihre Beweglichkeit würden in diesen beschneiten Gebieten zu den Strassen begrenzt werden. Nur hatten sie den “Shock-Effect” unterschätzt, beim ersten Anblick würden die Meisten Wellenkämpfer vor Schreck ihre Waffen fallen und Hals über Kopf fliehen. Da war es egal, ob die Maschinengewehrkugeln die Panzerung durchbrechen konnte oder der Motor mal nicht funktionierte. Sowieso funktionierte keine neue Erfindung auf Anhieb, und für die malvischen Techniker war Schlesien der perfekte Testplatz um ihr gepanzerter Wagen in eine wirklich kampfstarke Wunderwaffe umzuwandeln.

Zwischen Ardmagh und Bälfast
Westküstenstrasse, Schlesien
5. Januar 1920


Kommandant: General Heinrich Euler
Sollstärke: ca. 12000

  • Befehlskompanie und Divisionstruppen (2,000)
    • Spähkompanie
    • Schwere Abteilung
    • Fernmeldezug
    • Pionierkompanie
    • Sanitätsabteilung
    • Versorgungsabteilung
  • Schwarze Bataillon (500)
    1. Kavallerieschwadron
    2. Schützenkompanie
    3. Schützenkompanie
    4. Schützenkompanie
    5. Schwere Kompanie
  • 2. Teutonenbrigade (2,300)
    1. Kavalleriebataillon
    2. Schützenbataillon
    3. Schützenbataillon
    4. Schwere Abteilung
  • 3. Iren-Regiment (2,500)
    1. Schützenbataillon
    2. Schützenbataillon
    3. Schützenbataillon
    4. Schwere Abteilung
  • Silinger-Brigade (2,500)
    1. Kavalleriebataillon
    2. Schützenbataillon
    3. Schützenbataillon
    4. Schützenbataillon
  • Freiwilligen-Brigade-Freudstadt (1,800)
    1. Schützenbataillon
    2. Schützenbataillon
    3. Schützenbataillon


Die feindliche Patrouille merkte nur zu Spät, dass die schlesische Kavalleristen auf ihnen zugaloppierten. Ein paar Schüsse konnten sie noch loskriegen, bevor niedergesäbelt wurden. General Euler schaute von der Ferne zu, beobachtete das Ganze durch seinen Feldstecher. Neben ihm lag der Kommandeur der Kavalleriekompanie. Euler hatte das Kommando über die speziell für die Offensive aufgestellte 1. Division übernommen, doch hatte er seinen Posten als direkter Befehlshaber des Schwarzen Bataillons nicht aufgegeben. Die Schwarze war seine Speerspitze, das hatte er schon längst entschieden.

Die Lage war gut. Anscheinend war der Angriff auf dem Luftplatz in Lugier erfolgreich, kein einziger Bomber hatte sie bis jetzt gestört. Der Feind wusste (hoffentlich) nicht, dass hier ein massiver Angriff geplant war. Viele malvische Einheiten waren, seinen Agenten nach, in den Norden gezogen um Losann wieder zurückzuerobern.

Zu seiner Verfügung hatte er etwa ein Viertel der ganzen Wellenstreitmacht. Darunter waren die erfahrensten Einheiten: die 2. Teutonenbrigade, die im Osten bis in der Nähe der Diamanthöhen vorgeprescht waren, die Iren, die in Silingen gekämpft hatten und zum Schluss die Silinger selbst, die im Westküstenbereich operiert hatten. Zum Schluss noch, natürlich die Schwarze Bataillon. Munition hatten sie jetzt genug, sogar ihre selbstständige Mörserbatterien konnten sie aufstellen, nachdem frische Ladungen aus Ardmagh eingetroffen waren. Zudem war Jonhom wieder in den Händen der Welle. Euler hatte einen raschen Vormarsch vor. Lebensmittelvorräte hatte er aufgehäuft und die Truppen konnten sich in den letzten Tagen gut ausruhen. Für einen solchen Feldzug hatte er sich noch viele Pferde und Lastwagen besorgt. Ununterbrochen wollte er angreifen, bevor der noch schwache Feind Verstärkung holen und sich organisieren konnte.

Das 3. Iren-Regiment leitete den Angriff ein; an der Strasse entlang preschten sie vorwärts. Die Mörser gab ihnen Deckung. Gleichzeitig stürmte die Schwarze Bataillon an einem Tal herunter, der die Flanke der Feinde bildete. Die Kavalleriekompanie führte diesen Angriff, der Rest folgte in mehreren Lastwagen und Pick-ups. Euler wusste, dass die traditionelle Kavallerie etwas veraltet war, dies hatte er im Grossen Krieg erlebt, doch in manchen Situationen waren sie immer noch nützlich. Ohne ihrer Vorhut war der Feind kaum bereit, sich dem Angriff entgegenzustellen. Wegen dem tiefen Schnee und etwas unberechenbaren Gelände dachten beide Seiten zuerst nicht daran, diesen Tal als Schlachtfeld zu benutzen, doch Euler hatte das Terrain selbst geprüft und die Bewohner hier befragt und hatte zum Schluss entschieden, das Risiko einzugehen. Ein Maschinengewehr bereitete ihnen Probleme, doch ein Kavallerist gelang es, es im Trab heraus mit seinem Gewehr 98 auszuschalten. Säbeln wurden gezogen, als sie sich den feindlichen Stellen näherten und bald darauf sausten sie auf die hilflos, mit Bajonetten bewaffneten Soldaten nieder. Es sah nicht schön aus. Der Feind floh, doch sie hatten keine Chance gegen die Schnelligkeit der Reiter und wurden gnadenlos verfolgt und angegriffen. Die rechte Flanke lag jetzt in ihren Händen. Euler, der mitritt, befahl zwei Kavalleriezüge, eine isolierte feindliche Mörserbatterie zu überfallen; den anderen befahl er, weiter vorwärts zu fahren (bzw. reiten). Hinter ihnen fuhren die Freiwilligen von Freudstadt. Euler wollte die feindlichen Truppenteile in diesem Bereich eigentlich mithilfe seiner besseren Beweglichkeit umzingeln um so die Eroberung von Bälfast zu erleichtern. Dafür würde er die Schwarze benutzen, um den Feind vor dem Eingang der Stadt abzuschneiden.



Mähren, Schlesien
6. Januar 1920


Köpfer stand alleine im Gesprächsraum, vor ihm war die Karte Schlesiens und Malvas ausgelegt. Tief in Gedanken versunken bewegte er einzelne gefärbte Markierungsteile- Truppenteile- auf der Karte herum. Die nächsten Wochen würden kritisch sein, sie würden den Ausgang des Konfliktes entscheiden. Die Neujahresoffensive war ein Wendepunkt seiner Strategie: von jetzt an würden sie den Totalen Krieg führen, Krieg auf jeder Ebene. Drei verschiedene “Kriege” würde er führen, alle unterschiedlich, jedoch stark zusammen vernetzt und einander abhängig. Der erste war der normale Krieg, den die Menschheit bisher kannte. Da der Grosse Krieg jetzt endlich vorüber war, waren Waffen und Munition in der Überzahl und konnten jetzt zu günstigen Preisen leicht nach Malva geschmuggelt werden. Kämpfer hatten sie genug. Der zweite Krieg war ein Guerrillakrieg, der in besetzten Gebieten geführt werden würde. Wie Malva es gesehen hatte, waren die bisher zwei grössten Operationen ziemlich erfolgreich: Losann wurde kurz eingenommen, Lugier wurde angegriffen. Aber das war nicht alles: in Malva, wo zirka 500,000 ethnische Schlesier wohnten, würden sie auch Unruhe stiften. Massendemonstrationen, Gewalt, Terroranschläge, ja, sogar einen Bombenanschlag auf Neu Melsa war geplant. Durch die ersten zwei Kriege wollte Köpfer es für Malva so teuer wie möglich machen. Der Grosse Krieg hat Europa wirtschaftlich erschöpft, jedes Land war davon betroffen, auch Malva- jetzt hoffte Köpfer, Malva zwei Möglichkeiten zu geben: Den Krieg weiterzuführen und wirtschaftlich auseinander zu fallen, oder aus Schlesien heraus zu ziehen. Dann kam noch der dritte Krieg dazu: Propaganda. Dies war jetzt ihre eigene Division geworden. Mithilfe neuer Technologien und durch die hochentwickelte malvische Medien würde die Welle auf der einen Seite Angst und Terror, auf der anderen Hoffnung und Wut verbreiten. Junge Schlesier sollten niemals wieder willig unterjocht werden; so würde Köpfer sichern, dass trotz einer militärischen Niederlage der Kampf um Unabhängigkeit weitergehen würde. Hass würde er stiften, hass zwischen den Völkern, dass nie wieder verschwinden sollte…

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Postby United North Malva » Sat Jan 02, 2016 3:28 pm

Losann, Schlesien
5. Januar 1920


Blenn antworte nicht.
"Haben sie diese Ausweise gefälscht?" fur sein Verhörer fort.
"Wo wolle sie mich hinbringen?" antwortete er nach längerem Zögern.
"Das ist unwichtig, beantworten sie meine Frage."
"Ich werde erst antworten wenn sie mir sagen wo sie mich hinbringen."
"Nun gut, wir bringen sie in den Osten der Stadt, dort werden wir von Angriffen geschützt sein."
Perfekt. Blenn hoffte man würde ihm nichts ansehen denn er wusste was sie in wenigen Minuten erwarten würde.
Für 15 Minuten lang schwieg Blenn, dem Offizier wurde es wohl zu blöd denn nach 10 Minuten hörte er auf Fragen zu stellen.

Einige Schüsse zerissen die Stille.
Sie trafen den Lastwagen nicht doch der Fahrer, ein großer Mann mit Wellen-Uniform, war so geschockt das er einen Laternenmasten rammte.
Von allen Gassen strömmten Malvische Soldaten dem Lastwagen entgegen. Einer seiner Wächter und der Offizier lagen aus dem Kopf blutend am Boden, sie mussten sich irgendwo angestoßen habe.
Seine restlichen Wachen stürmten hinaus und suchten im Angesicht der Überzahl des Malvischen Pionier-Trupps das weite.
Blenn wusste es, er hatte schon viel Positives über Neureiter gehört. Ihm war sofort klar das er klug genug sein würde die Aufmerksamkeit mit seinen Panzern auf sich zu ziehen und die Pionier-Kompanie über die Flanke zu schicken um mögliche Wellenkämpfer auf der Flucht zu kriegen.
Ein Pionier hielt ein Bild hoch.
"Das ist er." rief er erstaunt.
"Karl und Max bringt ihn zum Oberstleutnant."

Hauptquartier
Lugier, Schlesien
5. Januar 1920


Nachdem er zu Neureiter gebracht wurde ging alles schnell, mit einigen Wachen fuhr er wieder nach Lugier.
Dort erfuhr er die jetzige Lage, sie war schrecklich.
"Wie konnte das passieren?! Ich sagte doch sie sollten an jeder Front Späher aussenden um Angriffe rechtzeitig zu erkennen!"
"Die Feinde setzten Kavallerie ein, alle Späher wurden getötet bevor sie Bericht erstatten konnten."
Blenn beruhigte sich langsam wieder.
"Schickt Admiral der Malvischen Marine ein Telegramm, er soll so viele kampftaugliche Kriegsschiffe wie möglich nach Bälfast schicken. Auch den Flugzeugträger Brünewick er müsste in nicht alzu weit entfernt stationiert sein. Sobald sie angekommen sind sollten sie mit der kompletten Zerstörung Belfast beginnen, kein Haus sollte mehr stehen bleiben. Achja und er sollte Patrouillenboote mitbringen damit die Rebellen nicht auf die Idee kommen sie von Land aus zu Kapern oder ähnliches."
"Jawohl! Ich werde mich sofort auf den Weg machen."
"Wie sieht es mit Losann aus?" fuhr Blenn ohne zu Zögern fort.
"Ganz gut, Die in der Stadt stationieren Soldaten konnten eine halbwegs taugliche Verteidigungslinie im Norden errichten. Die Panzer und die Pioniers-Kompanie taten den Rest. Jetzt durchkämmen sie noch die ganze Stadt nach Überlebenden. Leider wurden alle Transportmöglichkeiten zerstört und die ganze Stadt geplündert offensichtlich auf Befehl der Welle. Ein Panzer wurde von einer Granate erwischt er muss repariert werden und die Besatzung ist schwer verletzt" antwortete ein Offizier.
"Wurde Giftgas eingesetzt?"
"Nein. Es müsste in wenigen Stunden hier eintreffen."
"Sehr gut, ich möchte das die Bilder des Brennenden Losanns in ganz Schlesien zu sehen sind. Je mehr Leid und Tod auf den Seiten der Schlesier zu sehen ist desto besser, es sollte klar gemacht werden das die Rebellen dafür verantwortlich sind." die Laune des Generals hob sich deutlich.
"General, ich möchte ihnen noch die Ergebnisse des Krisentreffens erläutern"
"Fahre fort."
"Die Anzahl der zu produzierenden von ihnen geforderten Blenn-Blitz Kampfwagen wurde von 100 auf 300 Stück erhöht. Der Chef der Luftwaffe sicherte ihnen dazu vollste Unterstützung zu, er sandte bereits 20 neue Flugzeuge für unseren Flugplatz um die entstandenen Verluste auszugleichen. Die Regierung sicherte ihnen ebenfalls neue hochqualifizierte Wachen zu um die Sicherheit dieser und anderen wichtigen Einrichtungen zu Gewehrleisten. Durch den Vorfall in Belfast findet heute eine Sondersitzung statt, vermutet wird das ihnen die 3. Infanteriedivision zur Verfügung gestellt wird da die 2. Infanteriedivision die uns bereits unterstellt ist hohe Verluste erlitten hat. Einige glauben sogar das ein Plan ausgearbeitet wird um in Malva lebenden Schlesier zu enteignen und sie in Arbeitslager zu deportieren um sie dort Waffen produzieren zu lassen, das würde auch erklären wie es möglich ist die Anzahl der Panzer zu verdreifachen."
Das waren einige interessante Neuigkeiten dachte Blenn.
"Sendet der Regierung ein Telegramm. Falls es wirklich zur Enteignung kommen sollte würde ich es für angemessen halten keiner dieser Aktionen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, besonders nicht den Einwohnern in Schlesien. Ich würde sogar soweit gehen Doppelagenten loszuschicken um Spione der Welle zu infiltrieren. Keine Informationen über Arbeitslager darf das Licht des Tages erblicken, niemals. Und was Operation P angeht...
Sie startet übermorgen um 22:00. Ende für heute."

Mähren, Schlesien
7. Januar 1920


Die Nacht war still. Die Ruhe vor dem Sturm, vielleicht ist da etwas dran...
Neureiter hatte auf diesen Tag gewartet, es war ein wichtiger Tag für ihn.
Dank der noch bestehenden Zugverbindung zwischen Fuge und Ardee konnten sie mit erstaunlich schneller Geschwindigkeit ihr Ziel erreichen.
Sie stießen zwar vereinzelt auf Patrouillen doch diese lebten nicht lange und die meisten Soldaten waren sowieso in Bälfast.
"Operation P beginnt." sagte er mit zufriedener Stimme dem Funker.
Er blickte noch einmal auf Mähren, auf die Stadt die er zugrunde Richten wird.

Das Gas war fast in der Stadt angelangt, der Wind war günstig.
Kurz nachdem das Gas dann ihr Ziel erreichte ertönte Artilleriefeuer.
Perfekter Zeitpunkt.
Die ersten Artilleriegranaten schlugen ein, eine traf die Kirche.
Die Einwohner der Stadt erwachten, nur um festzustellen das Giftgas durch alle Öffnungen ihrer Häuser eintritt.
"Wie lange würde das Gas noch andauern?" fragte Neureiter den Funker.
"Sie sagen nicht mehr allzu lange, wir haben gerade denn Befehl bekommen loszumarschieren. Die Artillerie wird ihr Feuer auch in wenigen Minuten einstellen."

Der Großteil dessen was von der 2. Infanteriedivision übrig geblieben ist befand sich am Vormarsch gegen Mähren.
Endlich würden sie ihre Rache bekommen, einige stimmten Lieder an. Alte Volkslieder über das Vaterland, die Alten Zeiten und über ihre Liebsten.
Ein singendes Heer auf den Vormarsch in eine Stadt die zuvor noch mit Giftgas feig attackiert wurde, hinter ihnen die Panzer die langsam vor sich hin fuhren. Es würde als einer der grausamsten Militäraktionen der Malvischen Geschichte eingehen.

Erstaunlicherweise wurden sie mit heftigem Widerstand empfangen, jeder der Soldaten hatte eine Gasmaske auf. Anscheinend wussten sie von dem Giftgas.
Dennoch auch wenn die Panzer noch nicht in Schussreichweite waren überrannten die ca. 14000 Mann starke Division die feindlichen Stellungen einfach. Unerschrocken rannten die Männer den MG's entgegen, eher ein Akt des Mutes als der Weisheit dennoch zeigte es Wirkung auf den Feind.
Noch nie war die Moral der zweiten so hoch. Noch nie wollten sie einen Sieg so sehr...
Last edited by United North Malva on Sun Jan 03, 2016 1:01 pm, edited 2 times in total.

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Postby Dritte Demokratische Republik » Tue Jan 05, 2016 7:24 am


Mähren, Schlesien
8. Januar 1920


Ein Angriff dieser Art in diesem Zeitalter, mit Panzern und Giftgas könnten kriegserfahrene Veteranen widerstehen. Die einzigsten Kriegsveteranen in den Verteidigungsstellen entlang der Teutonenstrasse jedoch waren ein paar Offiziere und Unteroffiziere, die meisten hatten nicht im Grossen Krieg gedient. Obwohl diese Offiziere rechtzeitig “MASKEN AAAUF” schrien, reagierten die Soldaten langsam und schockiert: für einen Gaskrieg waren sie psychisch unvorbereitet. Dazu kamen noch die Panzer. Obwohl sie nur auf der Hauptstrasse den Angriff führten, verbreitete sich die Nachricht wie ein Waldbrand und wie zuvor in Losann flohen viele oder kapitulierten. Dagegen erwiderte der Generalstab streng. Wer ohne Erlaubnis zurücktritt, würde erschossen werden. Eiskalt forderten sie ihre Truppen auf, die gegnerische Offensive zu bremsen und auf der anderen Seite stürmten die malvische 2. Infanteriedivision unermüdlich vorwärts. Ihrerseits verlief der Vormarsch langsam und systematisch, Stellung nach Stellung wurde gründlich geräumt. Auf diesem Schlachtfeld waren beide Seiten noch zahlenmässig gleich stark, doch die Wellenkämpfer waren durch den Giftgas geschwächt. Wenige wurden wegen den Masken direkt getötet, doch ein Viertel litten unter den Wirkungen des Gases; trotz Maske erreichten viele schädliche Partikel ihre Lungen und brachte sie zum Husten. Manche nahmen ihre Masken ab, weil sie fast nicht atmen konnten. Die Feldlazarette waren voll mit Giftgasopfer.

Jedoch waren die schlimmsten Opfer die mährische Bevölkerung. Als das Gas durch die Stadt schwebte, hatten die Meisten ihre Wohnungen nicht verlassen. Verschlafen und ungeschützt stolperten sie die Strassen entlang. Unzählige vielen plötzlich um, auf der Strasse lagen schwerkranke und tote Kinder. Pferde wurden auch betroffen, ihre Passagiere mussten zu Fuss fliehen. Binnen Stunden war die zweitgrösste Stadt Schlesiens eine Geisterstadt. Von einer Strasse zur nächsten waren nur noch Leichen zu sehen. Später würden Soldaten eintreffen, Verstärkung aus dem Süden und zurückziehende von der Front, die in der wortwörtlich toten Stadt Verteidigungsstellen aufbauen würden. Diese einzige Gasattacke lieferte über 5,000 tote, ein sechstel der gesamten ehemaligen Bevölkerung, und noch weitere 10,000 erkrankten an ihre Nebenwirkungen. Fast ausschliesslich Zivilisten. Köpfer und sein Befehlsstab hatten rechtzeitig abziehen können, und sie verlegten ihr Hauptquartier nach Silingen.


50km von Bälfast
Zentralbahn, Schlesien
9. Januar 1920


Die Welle hatte buchstäblich Losann zerstört. Mähren wurde von den Malvern gesäubert. Bälfast brannte. Ununterbrochen bombardierte die malvische Marine die Hafenstadt zu Schutt und Asche. Zuvor hatten die Malver und Schlesier in der Stadt verbittert gekämpft während die Zivilbevölkerung versucht hatte, den Kugeln aus dem Weg zu gehen. Jetzt war keiner mehr da. Zuerst zogen die Malver ab. Die Wellenkämpfer jagten ihnen nach. Dann flohen die, die noch übrig waren, als Schlachtschiffe, Kreuzer und Bomber mit ihren riesigen Kanonen und Brandbomben die Stadt dem Erdboden gleichmachten. Nach einiger Zeit war der Hafen auch komplett zerstört, die Stadt war jetzt militärisch gesehen nichts mehr Wert. Euler machte keine Pause. Es war der vierte Tag der Offensive, und bis jetzt verlief es für seine Division gut. Teile der feindlichen 2. Infanteriedivision wurden abgezogen und zur Westfront verlegt, gerade zur richtigen Zeit für ihn. Fast zweitausend Gefangene hatte er gestern gemacht, als die eingeschlossenen endlich kapitulierten. Unermüdlich rasten jetzt seine führende Kavallerie und motorisierten Einheiten der Zentralbahn entlang. Der Feind wollte anscheinend am Westfluss eine Verteidigungslinie aufstellen und Euler wollte das verhindern. Für eine gewaltsame Flussüberquerung war er schlecht vorbereitet also hatte er seine Truppen befohlen, so viele Brücken wie möglich unbeschädigt zu erobern. So könnte er möglicherweise Stettin einkesseln und der Bezirk Sachsen würde unter der Kontrolle der Welle sein.

Es würde sich herausstellen, dass es in den nächsten Tagen so weit nicht kommen würde. Ein Motorrad holte seinen Lastwagen ein. Der Soldat salutierte und gab ihn einen Brief.

“Telegramm vom Generalstab.” sagte er.

Euler lies es durch. Köpfer wollte, dass er seine Teutonenbrigade und die Silingerbrigade für die Verteidigung Mährens freigab. Der General schüttelte den Kopf, holte ein Blatt Papier heraus und kritzelte seine Antwort nieder. Dann gab er es den Soldaten und befahl ihn, es zu Köpfer zu bringen. Wieder im Wagen fragte sein Adjutant, was im Brief stand. Euler gab ihm den Brief, und erklärte seine Antwort.

“Ich hatte eine bessere Idee.” meinte er. “Statt unsere Offensive hier bremsen zu lassen, erobern wir die Diamanthöhen und greifen die 2. Infanterie von der Flanke an. Oder wir kesseln sie ein, dass wäre noch besser. Dafür brauch ich die Teutonen, die sind die einzigsten, die wissen, wie man in den Gebirgen kämpft.” Er pauste eine Sekunde lang. Dann drehte er sich zum Nachrichtenoffizier.

“Das Schwarze Bataillon wird einen Scheinangriff auf den Westfluss machen. Oberst Grüninger weiss, was ich meine, er hat’s schon mal an der Nordfront gemacht. Die Malver sollen glauben, unser nächster Ziel wäre Stettin. Sie sollen dann warten, bis die Freudstadterbrigade ankommt; die werden sie ablösen und entlang dem Westfluss eine Verteidigungslinie errichten. Die Teutonen-, Iren- und Silingereinheiten sollen jetzt die Diamanthöhen angreifen. Zuerst den Diamantpass erobern, dann westlich marschieren. Ohne Halt, so schnell wie möglich, wir wollen die Ablenkung der Schwarzen so gut wie möglich ausnutzen.”

“Jawohl, Herr General.” Der Offizier rufte gleich Boten herbei.


20km südöstlich von Stettin
Bezirk Sachsen, Schlesien
9. Januar 1920


“Das ist ein guter Ort.” Der Zugführer, ein Oberleutnant, schaute auf seine drei auserwählten Reiter. “Ihr wisst, was zu tun ist.” Sie nickten. “Also dann, los.”

Die drei ritten los. Zuerst eine kleine Schlucht hinunter, dass sie vorerst ausser Sicht behielt, dann rasten sie im vollen Galopp auf den feindlichen Posten zu. Die fünf feindliche Soldaten erschraken, doch reagierten schnell. Drei von ihnen schossen auf die Schlesier. Das Feuer wurde etwas wild erwidert; vom Pferd aus war das Schiessen eher schwierig. Jedoch wollten die Kavalleristen anscheinend den Angriff nicht weiterführen und drehten sich plötzlich um. Näher als ein paar Hundert Meter kamen sie nicht, stattdessen ritten sie so schnell wie sie gekommen sind zurück. Der hinterste Reiter aber schaffte es nicht in die Sicherheit, entweder wurde er von einer Kugel getroffen oder das Pferd warf ihn ab. Seine Kameraden liessen ihn zurück, das Pferd stöberte davon.

“Sollen wir ihn holen gehen?” fragte ein malvischer Soldat.

Der Patrouillenführer nickte. Nachdem er einen Schützen mit einer Nachricht für seinen Vorgesetzten losschickte, liefen sie voran. Der Anführer fürchtete, dass die Schlesier im Hinterhalt lauerten, deshalb krochen sie vorsichtig voran. Bei dem feindlichen Soldaten angekommen passierte aber nichts besonderes, der Soldat hielt seine Hände schon aus der Ferne hoch und kapitulierte. Er war ethnisch Malver, und war unverletzt. Anscheinend hatte er keine Lust, wieder zu seiner Einheit zu kommen, denn er hätte einfach fliehen können. Die malvische Späher brachten den Gefangenen zurück.

Der Gefangene hiess Markus Lexus, und sah durch und durch wie jeder andere Malver aus, denn seine Vorfahren, die vor zweihundert Jahren nach Schlesien eingewandert waren, waren alle fast ausschliesslich ethnische Malver. Deshalb war er gewählt worden, absichtlich in Gefangenschaft zu geraten. Seine Geschichte hatte er bereit. Er in die Welle eingezogen worden. Zunächst hatte er kein Problem damit, die Lage für Schlesien war derart so schlimm, doch der grausame Krieg, den er erleben musste, war nichts für ihn. Lexus würde die Malver Informationen über schlesische “Pläne” anbieten, im Austausch gegen seine Freilassung in Lichtfeld. Dort wohnte, in Wirklichkeit, eine Tante bei der er dann bleiben wollte. Wenn nötig würde er seine Anforderungen auch auf Gefangenschaft mit verbesserten Bedingungen runterspielen.

Diese “Pläne” waren folgendes: Euler wollte Stettin einnehmen. Er wollte die Stadt zuerst einkesseln, in dem er den Westfluss überkreuzen würde und folglich die Stadt von Lugier abschneiden. Dann würde das Ziel Lugier sein, weil das Oberkommando den Luftplatz unbenutzbar machen wollte. Auf der schlesischen Seite würden grosse Kavalleriescharen herumreiten und wenn möglich nach Vorne preschen, um den Anschein zu erwecken, dass in diesem Bereich eine Grossoffensive stattfinden würde. Oberst Grüninger, der stellvertretende Kommandant der Schwarzen hatte so ein Täuschungsmanöver schon einmal erfolgreich im Grossen Krieg durchgeführt und wiederholte das alles fast buchstäblich in den schlesischen Getreidefeldern.

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Postby Dritte Demokratische Republik » Sat Jan 30, 2016 3:40 am


Die Diamanthöhen
Bezirk Teutonen, Schlesien
15. Januar 1920


Ein richtiger Machtkampf hatte sich im Wellenlager entwickelt und drohte jetzt die Bewegung auseinander zu reissen. In der letzten Woche hatte sich die Beziehung zwischen General Euler und der Wellenführer, Leonard Köpfer, ständig verschlechtert. Befehl nach Befehl wurde von Euler schroff zurückgewiesen, und seine 1. Division raste von einem Sieg nach dem anderem durch die strategisch wichtige Diamanthöhen. Seine Kavalleristen konnten sogar Stettin kampflos einnehmen und seine Vorhut drohte jetzt, die Verbindung von Lugier und die malvische 2. Infanteriedivision, die sich am Rande Mährens befand, zu durchschneiden.

Doch Köpfer konnte das nicht mehr aushalten. Nicht nur, dass Euler seine Befehle direkt widersetzte, nein, er hatte sogar Erfolg damit! Im Hauptquarter in Silingen spaltete sich der Generalstab in zwei Lager: die Köpferunterstützer und die Eulerunterstützer. Köpfer war in der Bevölkerung überall gekannt, aber jetzt, besonders in den von der 1. Division eroberten Gebieten, wuchs eine neue Gestalt empor. General Euler wurde überall wegen seinen Feldzügen als unschlagbarer Feldherr gefeiert. In den besetzten Städten verbot er Ausplünderungen, Vergewaltigungen und alles, was sonst be einem solchen Feldzug üblich war; Straftäter wurden hart bestraft. Seine Truppen liebten ihn wegen seiner ausgezeichneten Führung. Köpfer musste sich auch damit befinden, dass Euler wirklich wie ein bärenstarker Führer aussah, nicht wie er selbst. Währenddessen machten seine Freunde Euler auf Köpfer’s verhalten aufmerksam. Seine eigene Division war auch einigermassen entzündet, sozusagen, als sie von Köpfer’s ständiges einmischen hörten. Einzelne Offiziere rieten ihn sogar, sich von Köpfer zu trennen und unabhängig von der Welle mit der 1. Division zu kämpfen- die Soldaten versicherten ihn ihre vollständige Treue.

Gestern hatte Köpfer Euler ein Telegramm geschickt, er solle zurück nach Schlesien kommen. Von seinen Bekannten wusste Euler, dass Köpfer ihn mit einen zuverlässigeren Kommandanten ersetzen wollte. Euler lehnte die Einladung ab mit der Begründung, dass die 1. Division im Kampf verwickelt war und seine Führung brauchte. Zurück in Silingen kochte Köpfer vor Wut. Der Wellenführer schickte dann ein Trupp Militärpolizisten raus, die Euler direkt von seiner Position entlassen würden. Die sechs Reiter waren von Hauptmann Karl-Heinz Hannes geführt, ein alter Bekannte von Köpfer. Der war 100-prozentig zuverlässig.

Am nächsten Nachmittag trafen die Sechs im Lager der 1. Division ein. Euler ordnete gerade den Angriffsplan für seine neue Mörsereinheit ein, die er von den Malvern erbeutet hatte. Der General kam aus seinem Zelt heraus und grüsste den Trupp. Sie erwiderten ihn nicht. Er wusste von ihrem Auftrag nicht, denn Köpfer hatte sie heimlich losgeschickt. Euler’s Gesichtsausdruck änderte sich nicht, als er mit kalten Blicken begrüsst wurde, doch er ahnte ungefähr, weshalb sie hier waren. An seiner Seite stand sein Vizekommandant, und die Beiden wurden von zwei Kavalleristen von der Schwarzen Bataillon flankiert.

Hauptmann Hannes und der Leutnant neben ihm stiegen vom Pferd, die anderen vier standen angereiht hinter ihnen. Schroff sprach er Euler an.

“Befehl vom Generalstab. General Euler, kommen sie mit uns. Herr Oberst,” Hannes nickte dem Vizekommandanten zu, “sie haben ab jetzt das Kommando der Ersten Division. Erwarten sie weitere Befehle vom Generalstab.”

Hannes und sein Begleiter schritten auf Euler zu. Der zog blitzschnell seinen Säbel aus der Scheide und hielt es Hannes unter der Nase. Gleichzeitig zog der Oberst den Seinen.

“Nichts da.” sagte Euler ruhig. Hinter Hannes hatte sein Trupp auch ihre Waffen hervorgebracht; die zwei Kavalleristen der Schwarzen erhoben ihre Gewehre. Niemand anders schien diese Auseinandersetzung aufzufallen. Nichtsdestotrotz wurde Hannes nervös, so was hatte er noch nicht erlebt. Einen Augenblick lang herrschte Stille, die Zeit schien zu stoppen. “Legt eure Waffen weg.” fuhr Euler fort. Die Militärpolizisten starrten ihn nur weiterhin an.

“Was?” brachte Hannes hervor, aber weiter kam er nicht, denn Euler stach hart und präzise in ihm ein. Der General war um zwei Köpfe grösser und hatte eine viel längere Reichweite; der Hauptmann stand ihm hilflos gegenüber. Der Säbel bohrte sich in seinem Herz hinein. Noch während er fiel zog Euler seine blutige Waffe heraus. Hannes’ Begleiter kämpfte mit dem Oberst. Mit seinem nächsten Schlag durchschnitt er dem Leutnant die Kehle.

Nebenan wurden zwei Schüsse ausgelöst, Euler’s Kavalleristen brachten zwei Militärpolizisten zum Fallen. Die anderen zwei ritten auf Euler zu. Einer feuerte seine Pistole, die Kugel drang in seiner linken Schulter ein. Jedoch bemerkte Euler das in seinem Adrenalinrausch nicht. Er schlug kräftig zu; der Feind parierte, doch sein Säbel flog ihm aus der Hand. Ohne zu zögern sauste sein Säbel noch einmal auf den Schlesier, und der Soldat fiel vom Pferd. Der Letzte kapitulierte, nachdem er von Kavalleristen der Schwarzen umzingelt wurde.

Nur als er sich vergewissert hatte, dass die Gefahr vorüber war, spürte er den stechenden Schmerz in seiner Schulter.

Verdammt. Ein roter Flecken, der ständig grösser wurde, erschien auf seiner Uniform. Seine Soldaten halfen ihn zum Feldlazarett; gleichzeitig erteilte er seinen Offizieren Befehle.

“Herr Oberst. Verbreiten sie die Nachricht von diesem… Attentatsversuch… an all unsere Einheiten, besonders die an der Front, so schnell wie möglich. Rufen sie die Truppenteile zusammen und sagen sie alle Soldaten und Offiziere: Wer auf Köpfer’s Seite steht, hat jetzt die Möglichkeit, die Division zu verlassen. Sie sollen nicht daran verhindert werden, nach Silingen zu kommen. Schicke Köpfer die folgende Nachricht: Wir kämpfen für denselben Ziel und wollen keine Auseinandersetzung mit ihm. Nur werden wir unabhängig von ihm kämpfen, doch koordinieren können wir immer noch.”

“Jawoll, Herr General.”

“Ach ja, und noch was,” Euler zögerte, “schicken sie einen Boten zur malvischen Seite herüber. Ich möchte mich mit General Blenn treffen.”

“Nanu, sind sie damit wirklich sicher?” fragte der.

“Ja, ich habe lange genug darüber nachgedacht. Schlesien hat genug Krieg erlebt. Wir können unsere Unabhängigkeit Schritt für Schritt verhandeln, na, hoffen wir mal zumindest.”

“Und was wird Köpfer dazu sagen?”

“Wenn der weiterhin sinnlos Blut vergiessen will, kann er es weiterhin tun. Jedoch wird nur sein Blut und das Blut seiner Anhänger vergossen werden.
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Postby United North Malva » Sun Feb 07, 2016 3:28 pm

Hauptquartier
Lugier, Schlesien
16. Januar 1920


"General Blenn!"
Ein Mann lief aufgeregt in die Kommando-Zentrale.
"Was ist los?"
"Ein Bote von der Seite der Welle ist eingetroffen, sie wollen Frieden verhandeln."
Frieden? Nach all den Bemühungen? Blenn konnte sich das nicht vorstellen, nach den Ereignissen der letzten Wochen dachte er das die Welle nicht so schnell zu besiegen sei. Vielleicht ein Hinterhalt?
"Ich werde ihn anhören, aber auserhalb des Hauptquartiers er sollte nicht zu viel unsere Verteidigungsanlagen hier in Lugier ausspähen können. Und schickt Neureiter eine Nachricht, er soll vorerst in Mähren inne halten. Keine Zivilen Opfer mehr, Überlebende und Verletzte sollten falls transportfähig nach Lugier gebracht werden, sie könnten noch von Wert sein."

Neu Melsa, Malva
16. Januar 1920


Drei Gestalten huschten durch die Gänge des Regierungspalastes. Der "Präsident" war schwach und vo Militär abhängig, er ist eine Puppe der Waffenindustrie und der Oberen Klasse. Doch nicht mehr lange, bald wird es garkeine Klassen mehr geben.
"Die Revolution ist nah Brüder."

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Postby Dritte Demokratische Republik » Mon Feb 08, 2016 3:25 am

Lugier, Schlesien
16. Januar 1920


"Herr General." Der schlesische Bote verneigte sich tief. "Die vollständige Botschaft von General Euler ist hier drin." Er übergab es den Generalen. "Der General ist bereit, mit ihnen direkt zu treffen, wenn sie das so wollen, doch momentan liegt er verwundet im Krankenhaus.

"Er bietet folgendes an. Unsere gesamte Division, zudem noch die weiteren paar Tausend bewaffnete Anhänger, wird überlaufen und an der Seite Malvas kämpfen, jedoch unabhängig von der malvischen Befehlsstruktur. Unter Eulers Befehl befinden sich die besten schlesischen Einheiten, unter anderem die Schwarze Bataillon, die 2. Teutonenbrigade und die Silingerbrigade.

"Im Gegenzug wird Schlesien die Unabhängigkeit gegeben. Euler wird eine Republik ausrufen und Malva wird sie anerkennen. An der neuen Verfassung werden wir gemeinsam arbeiten, wir würden mit dem folgenden jedoch zufrieden sein: von der Verteidigungs- und Aussenpolitik wird Schlesien immer noch abhängig von Malva sein, und Malva darf, wenn seine Sicherheit bedroht ist, Soldaten auf Schlesien verlegen. Ausserdem muss Malva mit künftige Staatsoberhäupter einig sein und darf mitbestimmen, wer das Land regiert. Euler verlangt auch noch, der erste Kanzler zu sein, bis eine neue Regierung gewählt werden kann.

"Beide Seiten würden profitieren: Malva wird hier keinen teuren Krieg kämpfen müssen, und das schlesische Volk wird kriegen, was sie wollen und der Krieg kann beendet werden. Euler ist selbst landesweit berühmt, mit der Regierung wird es keine Probleme geben. Die beiden Länder werden immer noch eng miteinander verbunden, unter guten Beziehungen."

Bälfast, Schlesien
16. Januar 1920


"Herr Major, da draussen sind Bauern eingetroffen, wahrscheinlich von Köpfer, sie wollen die Verwaltung hier übernehmen." sagte ein junger Soldat ausser Atem, nachdem er hereingestürzt ankam. Major Friedrich Loos, der Militärgouverneur von Bälfast (oder was übrig geblieben war), fluchte laut auf. Bis jetzt herrschte zwischen Euler und Köpfer noch ein unangenehmer Frieden. Hoffentlich würde sich das hier jetzt nicht ändern, doch der Major hatte seine Befehle.

Die Bauern hatten sich am Stadtrand versammelt, wo seine Soldaten sie aufhielten. Die Lage sah nicht gut aus. Die Bauern waren mindestens zwei Bataillone stark, dagegen hatte er unter seinem Befehl nur zwei Kompanien der Silingerbrigade und noch weitere duzende Anhänger. Die Bauern sahen schmutzig aus. Schmutzig und ungepflegt, diese Landratten dachte er. Auf dem Weg gab er zackige Befehle, alle bewaffneten Männer sollten sich bereithalten. Er schickte eine Nachricht zu General Euler; darin forderte er Verstärkung auf.

An der Kreuzung angekommen wurde er von ihrem Kommandanten empfangen, ein Hauptmann.

"Wer hat hier das Kommando? Der ranghöchste Offizier?"

"Der bin ich." meinte der Hauptmann, und er warf ein Stück Paper in seine Richtung. Major Loos fing es auf. "Befehl vom Oberkommando. Ich werde die Verwaltung von Bälfast übernehmen." Auch die Befehle vom Hauptmann waren klipp und klar. Köpfer hatte jede versöhnende Nachricht von Euler zurückgewiesen. Euler hatte einen Freund getötet, und Köpfer war es wirklich nicht zum handeln zumute. Nein, er wollte, dass sein neuer Erzfeind es büsste.

"Diese Stadt befindet sich unter der Verwaltung von der Silingerbrigade. Sie müssen meinen Vorgesetzten überzeugen."

"Wer wäre das?"

"General Euler."

"Ach so." Der Hauptmann schien es sich eine Sekunde lang zu überlegen. Dann entschied er sich. "Na, das ist zu Schade. Herr Major." Er salutierte, gab einen Befehl, und tat so, als würde er abziehen. Doch in Deckung angekommen gab er einen Pistolenschuss ab.

"VORWÄRTS! NIEDER MIT DEN VERRÄTERN!"

Die beiden bewaffneten Lager eröffneten gleichzeitig das Feuer. Die Bauern, stoben auseinander und suchten Deckung; auf der Gegenseite hatten sie sich schon besser verschanzt. Jedoch waren sie in der Unterzahl, weswegen Major Loos einen Rückzug zum Stadtzentrum anordnete. Die Bauern hatten ihren Angriff schlecht geplant, sie ähnelten mehr einen betrunkenen Mob, also konnten die kampferfahrene Silinger sich ordentlich zurückziehen. Der Major selbst zog sich in die Sicherheit zurück und organisierte die Verteidigung; zum Glück konnten seine Boten rechtzeitig die Stadt verlassen. Zwei Stunden lang wurde verbittert in der zerstörten Stadt gekämpft bis Verstärkung von General Euler eintraf: die Silinger-Kavallerie und zwei motorisierte Schwarze Kompanien. Zusammen schickten sie die Bauern in den Rückzug. Jetzt war es unvermeidbar: ein Bürgerkrieg entfachte.

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Postby United North Malva » Fri Feb 19, 2016 6:47 pm

Lugier, Schlesien
16. Januar 1920


"Das hört sich akzeptabel an." antwortete Blenn.
Ein Schreiber fertigte sofort ein Dokument an auf dem alle Bedingungen genaustens aufgelistet waren.
Blenn unterschrieb es als erster.
"Bringt es eurem General, er soll sie unterschreiben und zurückschicken."

Der Botschafter machte sich auf den Weg zurück, inklusive eines persönlichen Dankesschreiben von Blenn im Namen der Malvischen Regierung.

Lugier, Schlesien
17. Januar 1920


Es war ein schöner Tag, die Sonne schien und Blenn war gut gelaunt. Er sah aus dem Fenster seines Arbeitszimmers, vom Süden her zogen Wolken herauf. Von diesen Schlesiern im Süden geht aber wircklich nur schlechtes aus...
Seine Gedanken wurden unterrbrochen als ein Soldat in sein Zimmer kam um ihm Bericht zu erstatten.

"General Blenn! Nachrichten aus Malva, es wurde ein Attentat auf den Präsidenten verübt!"
Blenn schaute ihn wenige Sekunden sprachlos an.
"War es die Welle? Wie sind die nach Schlesien gekommen?!"
"Es war nicht die Welle, wenn man der Malvischen Polizei glauben schenkt waren es Herbstländische Agenten der Regierung, der Präsident hat zwar überlebt aber ist schwer verletzt. Sein Sohn wird in der zwischenzeit das Staatsgeschäft übernehmen. Er möchte das sie sich mit ihm in Neu Melsa treffen."
"Wieso das?"
"Wir werden vielleicht nach Malva zurückbeordert. Er will die 2.Division und die 3.Division nach Herbsland schicken um einen Vergeltungskrieg zu führen."

Und somit stand es fest Blenns Tag war nun entgültig ruiniert.

Mähren, Schlesien
17. Januar 1920


Neureiter war total Sauer, in den letzten Tagen musste er und seine Einheit die Drecksarbeit machen.
Da die Panzer die besten Kommunikationsmittel von der ganzen Division hatten wurden sie zum Empfangzentrum der zweiten degradiert.
Wir sollten da drausen kämpfen! Nicht hier wie Feiglinge uns in der Stadt verkriechen. Wenn wir sofort weiter nach Silingen marschiert wären hätten sie den Generalstab der Welle gefangen nehmen könne!
Und als er an Euler dachte wurde er noch wütender, niemals würde er mit Schlesieren kämpfen. Eher würde er sterben.

Krondat, Malva
17. Januar 1920


Die letzten Menschen stiegen in die Lastwägen.
Ein Polizist ga seinem Vorgesetztem Bescheid:
"Die Umgebung ist rein, wir können nun zum Ostwald aufbrechen. Wir sollten uns beeilen, die Farbiken arbeiten nicht von alleine."
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Postby Dritte Demokratische Republik » Mon Feb 22, 2016 7:23 am

Die Diamanthöhen
Bezirk Teutonen, Schlesien
19. Januar 1920


“Na so was.” meinte Euler. “Ich hätte nie gedacht, das sie so leicht zu überzeugen wären.”

Der General, jetzt der Präsident der Republik Schlesien, lag immer noch im Feldlazarett. Er hatte sich leicht infiziert, doch war schnell am erholen. Neben ihn sass Oberst Karl-Heinz Rummenich, sein Vizekommandant. Seit 2 Tagen war er jetzt Stellvertretender Staatsoberhaupt. Und das, bei seinem Rang…

“Unsere Bedingungen waren eigentlich recht akzeptabel.” meinte der. “Wir haben nicht gewusst, das sie noch so viele Probleme zu Hause waren. Nichts wie weg, das wollen die Malver; Lieber Herbstland bekämpfen, statt sich mit irgendwelchen hartnäckigen Guerillakämpfer auseinanderzusetzen.”

“Der Vertrag hat sie ganz schön auseinandergenommen. Für sie macht es Sinn. Sie lassen uns hier kämpfen, wird sowieso besser gehen, denn wir sind selbst Schlesier, und sie unterstützen uns einfach. Holen ihre Inseln zurück, schneiden gleichzeitig die Waffenladungen von Herbstland ab und retten ihren Stolz. Schlesien behalten sie immer noch im Griff und bleibt in die Einflusssphäre Malvas. Vielleicht ist es so noch besser.”

“Das stimmt.” pflichtete Rummenich bei. “Nun müssen wir nur noch Köpfer- “

Plötzlich stolperte ein Bote rein. Bevor er seine Nachricht überbringen konnte, ertönten Schüsse. Keine einzelne Schüsse. Ein Maschinengewehr. Mörsergranaten schlugen neben dem Zelt ein.

“SCHNELL!” der Bote wedelte mit den Armen. “RAAAUS! KÖ-Öpfer!” Euler’s Leibwächter stürmten hinein, packten ihn und trugen ihn ohne zu zögern aus dem Feldspital. Hinter ihm versuchte Oberst Rummenich ein klares Bild von der Situation zu bekommen. Dem Boten nach hatte Köpfer von dem Rückzug der Malver Wind bekommen und ist blitzartig auf die Offensive gegangen. Unter den Hauptzielen befand sich die Diamanthöhen. Ihr Lager wurde von zahlenmässig überlegene Guerillakämpfer angegriffen. Rummenich ordnete ein, das Euler nach Lugier gebracht würde. Der Stab der Ersten Division entkam an diesem Tag nur gerade rechtzeitig; die Diamanthöhen gehörten aber Köpfer. Der hatte nur ungeduldig auf diesen Moment gewartet.

Wenngleich die letzten Tage etwas ruhiger waren als die Kriegsparteien miteinander verhandelt hatten, so wurde es heute klar, das der Krieg noch lange kein Ende finden würde. Die malvische Soldaten und Euler’s Truppen konnten sich nicht ausstehen und unterstützten einander nicht. Dazu kam noch den etwas chaotischen Abzug der malvischen Divisionen. Köpfer nutzte das alles aus. In den Diamanthöhen jagten sie Euler raus, um Mähren stiessen sie in einem Zangenmaneuver zur Teutonenstrasse vor und umzingelten damit ein paar Tausend malvische Soldaten in Mähren ein. Von den Diamanthöhen aus hatte Köpfer jetzt viele Möglichkeiten: Euler konnte nur raten, wo sein nächster Angriff stattfinden würde. Mähren jedenfalls war umzingelt, von Lugier abgeschnitten. Seine Hilfsangebot wurde das letzte Mal zurückgewiesen, die Offiziere dort konnten Schlesier anscheinend nicht aushalten. In Lugier angekommen liess er sich ratlos in einem tiefen Schlaf begeben.
Last edited by Dritte Demokratische Republik on Mon Feb 22, 2016 7:24 am, edited 1 time in total.

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Postby United North Malva » Sun Mar 20, 2016 10:29 am

Mähren, Schlesien
20. Januar 1920


05:00

Mähren war eingekesselt, für die Truppen dort gab es keinen Fluchtweg....

"Diese verdammten Hurensöhne!" Neureiter schrie einen Boten an.
"Das haben wird von dieser bescheuerten Warterei!" schimpfte er weiter.
"Blenn soll der Teufel holen! Wie viele Soldaten hat uns der Vollidiot da gelassen?"
"E-Etwa 4000 Sol-Soldaten." stotterte der verängstigte Bote.
"4000?! WIR KAMEN MIT 14000 HIERHER! WILL UNS DER IDIOT UMBRINGEN?!" keiner außer der Bote traute sich etwas zu sagen als Neureiter weiter schrie.
"Die B-Befehle kommen vom S-Sohn des Präsidenten."
"Ist mir egal von wem die kommen, sagt allen Soldaten bescheid wir werden Ausfallen!"
"Ich glaube es wäre besser wenn...." weiter kam er nicht.
"ES IST MIR VERDAMMT NOCHMAL EGAL WAS SIE GLAUBEN!" mit diesen Worten verließ er den Raum.

08:00

Alle Truppen und die 20 Panzer standen im Osten der Stadt, vor einer Stunde hatten sie ihr letztes Giftgas auf die Stellungen im Norden losgelassen, leider Stand der Wind ziemlich schlecht und es würde nur wenig Schaden anrichten doch das war unwichtig. Alle Gefangenen die sie bei der Eroberung der Stadt machen konnten (dank dem Giftgas nicht sonderlich viele) steckten sie in malvische Uniformen und schickten sie ebenfalls nach Norden. Dies dürfte genug Ablenkung sein, die Stellungen im Osten sollten mittlerweile die Nachricht bekommen haben das malvische Truppen einen Ausfall im Norden verübt haben. Sie würden nichts Ahnen. Neureiter war zufrieden. "Wir marschieren los!"
Er blickte ein letztes mal auf das brennende Mähren, sie haben alles angezündet was sie finden konnten.

08:30

Die Panzer konnten einen Keil in die Linien des Feindes schlagen, sie waren inmitten dieser und jeweils 10 Panzer drängten die feindlichen Soldaten nach links und rechts. Langsam bildete sich ein schmaler Korridor dort wo die BBKW's ihren Angriff gestartet hatten.
"VORWÄRTS!!" die malvischen Soldaten stürmten durch die Lücke in der Verteidigung des Feindes, auf beiden Seiten sahen sie Panzer explodieren. Die Feinde hatten unglücklicher weiße nicht mehr besonders Angst vor ihnen und ihre Granaten und schweren MG's durchlöcherten sie wie Butter. Die Soldaten stürmten weiter, nur noch sechs Panzer waren einsatzfähig, Neureiter war in seinem ebenfalls gefallen. Nicht mehr lange und sie würden bald selbst zum Ziel diese Feuers werden. Doch das lies sie nur schneller laufen, und als die ersten Schüsse in ihre Richtung flogen waren sie schon im Wald verschwunden. Jetzt hatten sie nur noch eine Aufgabe, der letzte Befehl Neureiters: Silingen einnehmen oder in Silingen sterben!

4000 junge Männer auf den Weg in den Tod.
Last edited by United North Malva on Sun Mar 20, 2016 10:31 am, edited 1 time in total.

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Postby Dritte Demokratische Republik » Mon Mar 28, 2016 12:18 am

Mähren, Schlesien
21. Januar 1920


So einen Selbstmordangriff hatten die Rebellen nicht erwartet. Ohne Mühe drang der Feind durch ihre Stellungen und kämpfte sich vorwärts, nach Silingen. Die Panzer durchbrachen die Linien, stoppten und gab mit ihren MGs und schwere Panzerung Deckung damit alle Truppen ausfallen konnten. Eins nach dem anderen fielen die Landschlachtschiffe unter einem ungeheuren Hagelsturm von Maschinengewehr-, Granaten- und Mörserfeuer. Doch bis dahin war die Schlacht noch lange nicht zu Ende. Die restlichen 4,000 marschierten unermüdlich weiter und schafften am zweiten Abend die gesamte 80-Kilometer Strecke von Mähren nach Silingen. Zurückbeorderte Wellen-Truppenteile steckten am Goldfluss fest; die Malver hatten so schnell wie möglich die Brücken besetzt und Wachen aufgestellt, und an die Stellen, wo sie die Brücke nicht mehr halten konnten, wurde sie gesprengt. Vom Süden her wurden einzelne Bauerneinheiten auf die malvische Truppen geworfen, die aber wegen ihrer schlechten Ausbildung und Rüstung schnell zerstört wurden. Dabei fielen haufenweise Munition, Waffen, Essen und sauberes Wasser in ihre Hände. Als die Nacht einbrach wurde am Stadtrand heftig gekämpft.

Aber hier würde ihr Abenteuer enden. Das wusste Köpfer. Die Frage war nur, wann. Von seinem Hauptquartier in Silingen konnte man schon die Mörser hören, die auf die Malver schossen. Sein Generalstab war schon bereit, jeden Augenblick ihr Lager aufzubrechen und das HQ nach Ardmagh zu verlegen, doch Köpfer war zuversichtlich, dass das nicht nötig sein würde. In Silingen hatten sich 2,000 erfahrene Truppen verschanzt und von den restlichen drei Himmelsrichtungen strömten weitere 6,000 Wellenkämpfer zu. Tausende Zivilisten flohen der annähernden Front. Hunderte gerieten während der Nacht im Kreuzfeuer und wurden auf den Strassen ihrem Schicksal überlassen.

Am nächsten Morgen, der 22. Januar, hatte der Kampf noch nicht aufgehört, obwohl nur noch die Hälfte der malvischen Truppen kampffähig waren. Die Situation für die Welle wurde kritisch. Kugeln und Mörsermunition wurde noch nie so schnell verschossen wie jetzt, und bald wurde es knapp. Aus allen anderen Fronten mussten Soldaten abgezogen werden. Nachschub war schwierig, denn die Malver hatten die Bahnlinien in Mähren an mehreren Stellen zersprengt und Köpfer fehlten die Pioniere. Auch für die Malver ging die Munition langsam aus, doch sie dachten anscheinend nicht daran, zu kapitulieren. Fanatisch kämpften beide Seiten auf den Strassen weiter. Die heftigen Mörsergranaten zerstörten die einst so schöne Stadt. Am Abend des 22. lag der östliche Teil Silingens, der von den Malvern besetzt war, in Ruinen. Noch hielt der Feind seine Positionen. In der Nacht vom 22. zum 23. Januar legten die Wellenkämpfer eine Pause ein um ihre völlig durcheinander geratene Reihen wieder zu sortieren und den Nachschub zu erwarten. Die schlesischen Verluste lagen bei 3,000 Tote und Verletzte. Mehrmals forderte Köpfer die Malver zur Kapitulation auf, doch seine Boten wurden zurückgewiesen. Anscheinend würden sie zu Tode kämpfen, wie einst das Sonderbataillon in Jonhom um die Jahreswende. An der Westküstenfront, wo die Welle gerade nach Bälfast vorpreschte, und an den Diamanthöhen mussten die Wellenkämpfer defensive Positionen aufstellen. Die Offensive musste eingestellt werden, denn in der Schlacht um Silingen hatten die Malver wie üblich verheerende Verluste angerichtet. Ringsherum um die eingekesselten Malver in Silingen versammelten sich Verstärkung an Mann und Material um am nächsten Morgen den Kampf weiterführen zu können.

Dies war aber ein reines Verzögerungsmanöver. Die überlebende 500 einsatzfähige Soldaten und Rund 1,000 Verletzte kapitulierten schnell nach den ersten Scharmützeln. Der Schaden, jedoch, blieb. Mähren wurde fast buchstäblich niedergebrannt denn es fehlte an Feuerwehrpersonal. Silingen lag in Trümmern. Luftangriffe vom Flugzeugträger Brünewick an der westlichen Küste hielt die Welle davon ab, Bälfast einzunehmen; sowieso hatte Köpfer zu wenig Munition für eine Offensive übrig. Verzweifelt musste er auf den Geleitzug warten- bis dann mussten die Rebellen ihre Stellungen verteidigen.

Zum Glück, für Köpfer, befand sich General Euler immer noch nicht in einen sehr guten Zustand. Er hatte sich in den letzten Tagen einigermassen erholt und hatte die Zeit benutzt, seinen Staat zu errichten. Als Diktator konnte er jetzt Gesetze ohne Widerstand in Kraft setzen (solange die malvische Regierung damit einverstanden war) und das erste Gesetz ging um die allgemeine Wehrpflicht. Mithilfe der malvischen Regierung organisierte er seine Streitkräfte zur Republikanische Garde (von jetzt an würden seine Truppen und Anhänger als “Republikaner” bezeichnet) die abhängig von der malvischen Armee war. Waffen, Munition und Ausbilder wurde über den Kasslersee geliefert. In den nördlichen Städten blieben jedoch noch ein paar Tausend malvische Soldaten, und die malvische Luftwaffe und Marine gab die Republik Feuerunterstützung.

Geleitzug HS-21
Atlantik, ca. 160km von Schlesien entfernt
24. Januar


Kapitän Overath starrte Richtung Horizont, bemerkte das stille Wasser. Perfektes Wetter, doch trotzdem war er sichtlich nervös. Die SMS Silverstin war das Befehlsschiff des Geleitzugs der herbstländischen Marine, der am 22. Januar die Ulster-Marinebasis an der Insel Ulsterlitz verlassen hatte. Und Kapitän Overath war der Befehlshaber dieser Mission. Bis jetzt hatte Herbstland nur kleine Ladungen Waffen durch als neutrale Handelsschiffe getarnte Transporter nach Schlesien gebracht. Es würde sich bald ändern. Im Geleitzug befanden sich acht Frachter, die von der 5. Zerstörergeschwader begleitet wurden. Zwei der vier Zerstörer, darunter die Silverstin, fuhren dem Konvoi voraus während je ein Zerstörer die Flanken beschützte. Nicht, dass sie einen Seekrieg befürchteten. Der Grosse Krieg war vorüber und die herbstländische Führung war sich sicher, dass Malva nicht noch einen Krieg erwünschte. Ausserdem fuhren die Schiffe im internationalen Gewässer und ein Angriff auf sie würde diplomatisch etwas heikel werden. Nein, sie wollten einen möglichen Entern der malvischen Marine verhindern, die die Frachter wahrscheinlich nach Waffen suchen würden. Zudem kam noch die U-Boot Gefahr. Mit U-Boote konnte der Feind die Frachter versenken und sehr leicht die Verantwortung entgehen.

Hätten die Malver sehen können, was diese Frachter enthielten, würden sie jedoch wahrscheinlich schon einen neuen Krieg anfangen. Die acht Transporter hatten 15,000 Tonnen leichte Waffen und die passende Munition dabei. Es handelte sich Sturmgewehre, Maschinengewehre, Pistolen, Mörser, Granaten, Mörsergranaten und haufenweise Patronen- alles übriggebliebene Waffen vom Grossen Krieg. Dazu kamen 150 alte Lastkraftwagen und tonnenweise Öl die die Logistik und Industrie fördern sollte. Etwa 500 herbstländische Offiziere, davon Militärberater, Ausbilder, Pioniere und sonstige Persönlichkeiten würden in Ballina aussteigen. Genug Militärstoff, um den Krieg noch eine ganze Weile weitergehen zu lassen.

Der Geleitzug fuhr mit einer gemütlichen Geschwindigkeit von 10 Knoten, so würden sie am nächsten Tag in Ballina ankommen. Overath befahl seinem Fernmeldeoffizier, den Geleitzug zu einem Zickzack-Kurs zu bringen. Wie geübt führte der Konvoi das Manöver durch. Währenddessen suchte die Bootsmannschaft mit Feldstecher das Gewässer für Periskope ab. Falls einer zu finden war, würden sie per Funk und Signale versuchen eine Verbindung zum U-Boot zu kriegen. Falls es nicht antwortete, würden die Zerstörer Jagd auf sie machen. Es war wie im Krieg. Er konnte es sich nicht erklären, wieso er so mulmig zumute war. Was, wenn sie doch angreifen würden? Mit ihrer gesamten Atlantikflotte? Die nächste Marineeinheit, das 23. Zerstörergeschwader, würde etwa über einen Tag brauchen bis sie ihnen helfen konnten. Das 7. U-Boot-Geschwader lag zudem noch 1,500km weit entfernt. Die Politiker zuhause konnten reden, was sie wollten, doch Overath war sicher: ein Krieg könnte jeder Zeit ausbrechen, und wenn das passierte, würde das Wasser seine Matrosen buchstäblich bis zum Hals stehen.

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Postby United North Malva » Thu Apr 07, 2016 12:29 pm

Neu Melsa, Malva
23. Januar 1920


Blenn, der Admiral der Atlantik Flotte und der General der Luftwaffe saßen in einem großen Raum, er war voll mit Prunk und teuren Mo­bi­li­ar. Ihnen gegenüber saß Dietrich Brünewick, Sohn des Präsidenten. Er sah aus als hätte er tagelang nicht mehr geschlafen, was wohl auch der Fall war.
"Wir müssen Herbstland vernichten!", begann er langsam zu reden, "Das gesamte Pack, alle! Sie haben versuch meinen Vater zu ermorden, er wird vielliecht nie wieder gesund! Ganz zu schweigen von dem was sie uns im großen Krieg angetan haben." Er machte eine kurze Pause. "General Blenn sie werden zur Koch Insel gehen und zurück hollen was uns gehört."
"Wir haben keine Landungsboote wie sollen wir das zustande bekommen?" irgendetwas beunruhigte Blenn an Brünewick, er hatte die Austrahlung eines Verrückten.
"Ich habe diese bereits in Auftrag gegeben." meldete sich Admiral Kranow.
"Wie kann unsere Industrie Produktion von Waffen, Panzern und Landungsschiffen gleichzeitig aufrecht erhallten?!"
"Die schlesische Zwangsarbeitkräfte."
Es war also wahr.
"Seid ihr sicher das dies eine gute Idee ist? Wir ziehen mit dem Krieg in Mähren schon genug Ärger auf uns gezogen. Einige Staaten drohen bereits mit Embargos."
"Das ist unwichtig Blenn, konzentrieren sie sich besser auf ihre Aufgabe." fuhr Brünewick in schroff an.
"Ich habe bereits einen Stellvertreter für sie nach Lugier geschickt, zusammen mit der 7. Division. Bald wird eine Panzerdivision folgen, sie werden in einem Monat mit dem Flugzeugträger und der Atlantikflotte aufbrechen."

Blenn hatte ein ungutes Gefühl dabei. Besonders die 7te machte ihn Sorgen da sie fast nur aus Rekruten bestand.

Lugier, Schlesien
24. Januar 1920


General Maier stieg aus dem Fahrzeug. Er überblickte die Militärbasis, sie lag auf einem kleinen Hügel. Weiter nördlich lag ein Flugplatz doch dieser schien ungebraucht zu sein. Mit 28 Jahren war er der jüngste General im malvischen Militär. Manche sagen er sei nur General weil er mit dem Sohn des Präsidenten befreundet war, manche nannten ihn inkompetent und es mochte wahr sein das ihm der Krieg nicht sonderlich lag. Doch er blickte optimistisch seiner Zukunft entgegen.

Atlantik, ca. 160km von Schlesien entfernt, unter Wasser
24. Januar


Kommandant Lensch war nervös. Zusammen mit den anderen U-Booten der Fuchsflottille näherten sie sich der "feindlichen" Flotte, doch diese machte ihm nicht Angst. Es waren die Befehle die er hatte, Befehle die es seit dem großem Krieg nicht mehr gegeben hat.
"Kommandant wir bekommen ein Funksignal von einem der Frachter."
"Sagen sie ihnen das wir nur auf Patrouille sind." antwortete Lensch.
"Sie fragen wieviele wir sind und wo sich die anderen befinden."
Zu spät.
"U-28 und U-23 haben ihre Torpedos abgefeuert, wir sind auch bald in Reichweite."
Die beiden Transporter wurden getroffen. Jetzt musste es schnell gehen, die Zerstörer haben sie sicher bereits ausfindig gemacht und waren auf den Weg zu ihnen.
"Feuert auf den Zerstörer!"

Der Angriff dauerte nur kurz. Fünf Frachter wurden versenkt und ein Zerstörer schwer beschädigt. Die Fuchsflottille verschwand wieder so schnell wie sie aufgetaucht ist.

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Dritte Demokratische Republik
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Postby Dritte Demokratische Republik » Sun Apr 10, 2016 12:30 am

Geleitzug HS-21
Atlantik, ca 120km von Schlesien entfernt
25. Januar 1920


Die letzten Überlebende wurden aus dem Wasser gefischt, im Hintergrund ging die SMS Groene unter. Es war eine fürchterliche Tragödie, ein erschütternder Start zum neuen Frieden seit dem Grossen Krieg. Die Befürchtungen des Kapitäns hatten sich als richtig erwiesen, denn die Malver hatten kalt, aggressiv und hart angegriffen. Zuerst verfluchte Overath die verdammten Politiker in Herbstland, er hatte sie um zumindest Eskorten oder Fregatten gebeten, doch er wurde zurückgewiesen. Jaja, natürlich, das Militär wurde jetzt verkleinert, die Marine musste sparen, Malva würde nie darauf kommen, sie anzugreifen… dazu dienten doch die vier kampfstarke Zerstörer. Schön, diese konnten in einer gewöhnlichen Schlacht viel Schaden anrichten, mit ihren 102mm-Kanonen und 530mm Torpedos, doch ohne Luftdeckung und U-Boot Unterstützung waren sie ziemlich schlecht in der Lage sich zu verteidigen.

Der Angriff war plötzlich, professionell, wahrscheinlich von alten Kriegsveteranen durchgeführt. Im Gegensatz waren die herbstländischen Mannschaften trotz Overath’s Warnungen viel zu gelassen und nahmen ihren Job nur halbwegs im Ernst. Unentdeckt konnte das feindliche U-Boot-Rudel anschleichen und sich in Position stellen. Das Gewässer war nicht gerade ruhig, daher war es schwierig, die kleinen schwarzen Periskope zu entdecken, die den Geleitzug aufmerksam beobachteten.

Dann kam der genialste Zug: ein U-Boot tauchte vor ihnen, im Nordosten, auf. Overath befahl gleich alle auf Gefechtsstationen. Die zwei vorderen Zerstörer bereiteten sich gleich vor, zu feuern. Torpedoröhre wurden geflutet, Wasserbomben bereitgehalten. Dann… dann nahm das U-Boot Kontakt auf, und begann mit dem Geleitzug zu kommunizieren. Auf Patrouille, sagten sie und vermieden die Fragen von Overath. Stattdessen fragten sie zurück, was trugen die Frachter? Wieso wurden sie beschützt? Gleichzeitig näherten sich seine vorderen zwei Zerstörer dem U-Boot, gleich würde es fast unmöglich sein, ungeschoren davonzukommen. Die zwei hinteren Zerstörer bewegten sich zur nördlichen Seite um die Frachter gegen andere anwesende U-Boote zu beschützen. Was jedoch dazu führte, dass die südliche Seite komplett unbeschützt war.

Die auf der Lauer liegende U-Boot an der südlichen Seite schossen ihre Torpedos. Im Norden tauchte das einzelne Boot unter und verschwand in die Tiefe. Zwar jagten ihn zwei Torpedos und später eine Ladung Wasserbomben nach, doch die verfehlten den Köder knapp. Perfekt geplant, perfekt ausgeführt: Bei einem 90-Grad-Winkel und geringer Reichweite verfehlte kaum ein Aal. Bei der ersten Salve wurden drei Frachter fatal getroffen. Nur zu Spät erkannte Overath die Falle und befahl die Zerstörer zur südlichen Seite. Es war wieder Krieg, die Kanonen ballerten los und spritzten Wasser ringsherum um die U-Boote, die in Position für einen zweiten Angriff fuhren. Die Groene und die Silverstin jagten ihnen nach. Doch ohne Eskorte waren sie weniger effektiv, weniger flink; knapp entging ein U-Boot ein Ramm-Versuch der Silverstin. Die Groene warf Wasserbomben herab, jedoch schien es die U-Boote nicht abzuschrecken. Stattdessen musste die Groene einen heftigen Vergeltungsschlag einstecken; zwei Torpedos erwischten ihr am Heck und sie wurde ausser Gefecht gesetzt. Overath’s Silverstin kämpfte erbittert weiter und hielt die U-Boote von den Frachtern fern, aber dennoch konnten das U-Boot-Rudel noch einen Angriff durchführen. Die anderen zwei Zerstörer verfingen sich im verwirrten durcheinander der in Panik geratene Frachter und kam zu spät an; das feindliche U-Boot Rudel tauchte nieder und verschwand. Insgesamt fünf Frachter wurden getroffen, vier gingen unter, einer schaffte es noch bis Ballina, musste aber dort versenkt werden. Die Groene schaffte es mit Mühe zur Endstation. Auf dem Rückweg jedoch wurde die Mannschaft der Groene (mit dem Fahrer und wer sonst nötig war, das Schiff zu fahren) und ihre gesamte Munition auf den anderen Schiffen geladen. Falls es zu einem Kampf kommen würde, würden sie die Groene ihrem Schicksal überlassen. Der Rest des Konvois fuhr auf dem Rückweg um die Wertherinsel herum, die 7. U-Boot-Flotille eilten ihnen zur Hilfe.

Am nächsten Tag beschuldigte die herbstländische Regierung die malvische Regierung mit harten Worten, ihre Schiffe in internationalen Gewässern angegriffen zu haben. Während weltweit einzelne Länder einander tadelten, verurteilten, beschuldigten und sonstige bedeutungslose Aussagen herumwarfen, wurde es in Herbstland heftig debattiert, ob sie zurückschlagen sollten. Sie entschieden sich dagegen, entschieden sich auch, solche Riskante Geleitzugfahrten vorerst einzustellen. Nichtsdestotrotz wollten sie sich nicht als besiegt ausgeben und beorderten ihre Ostflotte zu der Schlesischen Küste. Eine Machtdemonstration. Bestehend von sechs Schlachtschiffen, vier Kreuzer und 16 Zerstörer, sie würde in 4 Tagen- am 29. Januar, an der Küste in Sichtweite der malvischen Atlantikflotte vorbeifahren.

Diamanthöhen, Schlesien
27. Januar


Weniger als die Hälfte der versprochenen Fracht kam an; so konnte Köpfer unmöglich weiter vormarschieren. Stattdessen wandelte sich der Kampf in einen Stellungskrieg um, wie zuvor im Grossen Krieg. Der Grossteil seiner Kräfte hatten sich in den Diamanthöhen gut verschanzt. Sie durchschnitt das Land ungefähr in die Mitte entzwei. Drei fast ununterbrochene Schützengraben waren bereits vorhanden, und Soldaten und Pioniere gruben jetzt noch eine vierte aus. Mehrere Tunnel wurden durch den Graben gebaut, um die Front gut versorgen zu können. Diese Erfahrung hatten sie vom Großen Krieg. In regelmässigen Entfernungen wurden starke Bunkeranlagen gebaut um sich vor Luftangriffe schützen zu können; Maschinengewehrnester und Scharfschützenpositionen festgelegt. Sogar selbstgebaute Flak-Kanonen wurden eingebaut. Das Gelände half auch mit ihren defensiven Vorbereitungen, denn von den Diamanthöhen hatten die Rebellen den Höhenvorteil. Ein feindlicher Angriff auf die Diamanthöhen würde eine schwieriger Kampf aufwärts bedeuten. Zudem war fast alle Artilleriegeschütze auf den Diamanthöhen verteilt, die auch noch die etwas schwächere Flanken decken konnten. Hinter den Linien wurden neue Wege und Strassen freigestellt um Nachschub an Mann und Material schneller verteilen zu können. Die besten Truppen wurden in zwei mobile Bataillone organisiert; dies sollten einen Durchbruch irgendwo an der Front schnell zerstören können.

Auf der Gegenseite, auf flachem Boden grub die neue Republikanische Garde ihre Stellungen aus, um einen Rebellenangriff zu verhindern. Der rasche Bewegungskrieg, der bis jetzt stattgefunden hatte, war anscheinend am Ende. Ab und zu brach ein Feuergefecht aus; die Scharfschützen beschossen einander und regelmässig prasselte Artilleriefeuer nieder aber weder Euler noch Köpfer war in der Lage, eine Offensive zu beginnen. Obwohl Euler wusste, dass Malva doch wieder ihre Garnison in Schlesien wegen der schlechten Situation verstärken wollte, wusste er nicht genau, wie sie den Krieg zu Ende bringen konnte. Panzer hatten es schwer genug, flaches Gelände zu befahren; die Diamanthöhen zu besteigen war unmöglich. Köpfer schien jetzt nach den verwirrenden letzten Tagen wieder zu seinen alten Methoden zurückgekehrt. Neulich wurde ein alter Waffenlager überfallen, und zwo Bomben explodierten in Posen; tausende Soldaten musste er im Hinterland bereithalten um vor den ca. 500 Guerillakämpfern Wache zu halten. Die Stimmung in Euler’s Hälfte war nicht gut, denn die Mehrheit der malva-treuen Bevölkerung vertraute ihn nicht, und die Schlesier im industriellen Norden unterstützten ganz offensichtlich Köpfer. Der alte General hoffte nicht, dass Malva ihn zu einer Wiederholung des Grossen Krieges zwingen würde. Er hatte die Schnauze voll, tausende Männer in menschlichen Wellen in den Tod zu schicken, und sowieso befürchtete er dass diese Truppen eher meutern würde.

Ostflotte
  • 2. Schlachtgeschwader
  • 30. Panzerkreuzergeschwader
  • 17. Zerstörergeschwader
  • 18. Zerstörergeschwader

Streitkräftekommando Ostatlantik

  • Austerflotille
    • 5. Zerstörergeschwader
    • 23. Zerstörergeschwader
    • 7. U-Boot-Flotille “Haai”
  • 15. Marineinfanteriebrigade (Ulsterlitz/Koch)
    • Marineinfanteriebattallion 151 (Koch)
    • Marineinfanteriebattallion 152 (Koch)
    • Marineinfanteriebattallion 153 (Ulsterlitz)
    • Artillerieabteilung 150 (Koch)
  • 55. Marineinfanteriebrigade (Ulsterlitz)
  • 82. Infanteriebrigade (Ulsterlitz)
  • Fliegergruppe Ostatlantik
    • Jagdstaffel 211 (16 Jäger)
    • Jagdstaffel 212
    • Kampfstaffel 214 (20 Bomber)
    • Logistikabteilung 210
    • Flakabteilung 210
  • Kûstenartillerie-Ost
    • Küstenartillerieabteilung Koch (4x 350mm, 6x 177mm)
    • Kûstenartillerieabteilung Ulsterlitz (12x 350mm, 18x 233mm)

Sollstärke: ca. 9,000 Infanterie, 54 Leichte Geschütze, 30 Schwere Geschütze, 52 Kampfflugzeuge, 40 Schiffe


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